Presseinformation
24. September 2002
Billigkameras im Umlauf
Stadtgebiet Hannover: Unbekannte haben gestern, zwischen 16.15 Uhr und 20.30 Uhr einige
minderwertige Kameras zu überhöhten Preisen aus ihren Pkw verkauft. Ähnliche Vorfälle hat es
zuvor bereits im überregionalen Bereich gegeben.
Gegen 16.15 Uhr wurde zunächst ein 31-jähriger Student am Geha-Platz aus einem dunkelroten Honda
heraus angesprochen. Der Fahrer bot ihm eine vermeintliche Digitalkamera für 200 Euro an, die nach
seinen Angaben im Handel 800 Euro kosten würde. Weiter erzählte er, dass er in einem Spielcasino
sein gesamtes Geld verspielt habe und nun nicht mehr tanken könne. In seinem Kofferraum befanden
sich jedoch noch rund 100 weitere Fotoapparate. Schließlich wurden sich beide Seiten bei einem
Preis von 150
Euro einig.
Nachdem der Hondafahrer davon gefahren war, stellte der Student fest, dass das Gerät von
minderwertiger Qualität war. Dem Unbekannten, dessen Fahrzeug ein Offenbacher Kennzeichen trug,
folgte ein Ford Escort mit Hanauer Nummer, in dem sich ebenfalls baugleiche Kameras befanden. Gegen
17.30 Uhr führte ein weiterer Hinweis der Polizei nach Rethen. Dort trafen die Ermittler auf einen
35-Jährigen aus dem Breisgau und eine 26-jährige Wiesbadenerin, die in einem schwarzen Golf 50
minderwertige Apparate mit der Bezeichnung "Canomatic" deponiert hatten. Da der Mann
jedoch über eine Reisegewerbekarte verfügte und noch kein Geschäft getätigt hatte, konnte ihm
zunächst keine strafbare Handlung nachgewiesen werden.
Gegen 20.30 Uhr meldeten sich schließlich zwei 19 und 20 Jahre alte Laatzener, die angaben, am
Werner-von-Siemensplatz zwei angebliche Digitalkameras für 90 Euro gekauft zu haben. Ihre
Beschreibung der Täter stimmte mit dem Aussehen der Kontrollierten überein. Gegen sie wurde ein
Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei den Apparaten handelt es sich um analoge Kameras mit einem
Marktwert von rund 20 Euro. Der Verkäufer hatte ebenfalls behauptet, Bargeld für Benzin zu
benötigen. Er kommt jedoch nicht für die Tat am Geha-Platz in Betracht.
Die Polizeidirektion warnt nun vor dem Kauf minderwertiger Fotokameras zu überhöhten Preisen.
Weitere Geschädigte werden gebeten, sich an die Polizeiinspektion Nord, unter der Rufnummer (0511)
109-4320 zu wenden.
Nachtragsmeldung zur Presseinformation von gestern:
Billigkameras im Umlauf Stadtgebiet Hannover /
Reisende Kamerahändler festgenommen
Reisende Kamerahändler, die am vergangenen Montag bereits
kontrolliert worden waren, sind gestern Abend am Werner-von-Siemens-Platz
festgenommen worden. Ein Zeuge, der gestern gegen Mittag eine überteuerte Kamera
gekauft hatte, gab den entscheidenden Hinweis.
Gegen 15.00 Uhr hatte zunächst ein 28 Jahre alter Laatzener am Werner-von-Siemens-Platz
einen "Canomatic"-Apparat für 70 Euro gekauft.
Nachdem er festgestellt hatte, dass es sich um eine minderwertige
Analogkamera handelte, erstattete er Strafanzeige. Die Beamten zeigten ihm Fotos des
Pärchens, das am Montag mit 50 Kameras im Kofferraum kontrolliert worden war. Er
konnte beide eindeutig als Verkäufer identifizieren. Auch den
schwarzen Golf erkannte er wieder.
Am gestrigen Abend entdeckte der Geschädigte die Tatverdächtigen
erneut an der Stelle, an der er zuvor betrogen worden war. Die alarmierten Beamten
konnten die 26-jährige Frau und den 35 Jahre alten Breisgauer noch vor Ort
festnehmen. Im Kofferraum ihres Wagens fanden sie nur noch 30 Fotoapparate. Die
Beschuldigten werden im Rahmen des beschleunigten Verfahrens einem Amtsrichter überstellt.
Geschädigte können sich unter der Rufnummer (0511) 109-4320 bei der
sachbearbeitenden Polizeiinspektion Nord melden.
|