Ein Schmuckstück
in der Sammlung
Kurt Tauber im Deutschen Kameramuseum in Plech: die
legendäre Ermanox in einer frühen Ausführung (1924) in
respektablem Zustand. Sucherkamera (1924-1927) für
Platten und Filmpacks 4,5 X 6, cm, 6,5 x 9 cm oder 9 X
12 cm Negativformat. Im Museum befindet sich die
Ausführung mit 4,5 x 6 cm Bildformat. Sucher:
Newton-Sucher und Mattscheibeneinstellung.
Naheinstellgrenze: 1,5 Meter. Die Blenden reichen von
1:2 bis 1:36.
Aufgrund der
für damalige Verhältnisse sehr hohen Lichtstärke des fest eingebauten
Objektivs Ernostar
(1:1,8/85 mm oder - wie im Bild - 1:2,0/100 mm) war diese
heute äußerst seltene Kamera
geeignet für "Momentaufnahmen bei Tages- und Kunstlicht,
drinnen und draußen, für Landschaft, Porträt, Sport,
Genre, Bühnen- und Innenaufnahmen ohne Blitzlicht!
Dieser Apparat ist in seinem Äußeren ebenso verblüffend
wie in seiner Auswirkung. Das Objektiv stellt in seiner
Lichtstärke etwas Außergewöhnliches dar. Die Korrektion
ist die denkbar Beste; alle Fehler sind praktisch völlig
behoben, sodass sämtliche Aufnahmen nicht allein eine
gleichmäßig gestochene Schärfe über das gesamte Bildfeld
auch bei voller Objektivöffnung, sondern auch eine
besonders prächtige Brillanz und sehr gute Tiefenwirkung
aufweisen..." (Katalog aus den 1920er Jahren).
Ausstattung: Kamera und Objektivtubus aus Leichtmetall
mit Lederbezug. Objektiv in Schneckengangfassung mit Einstellskala und
Unendlichkeitsanschlag.
Ernemann-Präzisions-Schlitzverschluss bis 1/1000 Sekunde mit gedecktem
Aufzug. Gewicht der Kamera (ohne Film): gute 750 Gramm! Zubehör: Normalfalz-Kassetten in Tasche,
schwarze Ledertasche aus genarbtem Rindleder mit
Samtfutter.
Berühmt wurde diese Kamera vor allem
durch Erich Franz Emil Salomon (1886-1944), einen
deutschen Juristen und Fotografen, der den Begriff
Bildjournalist erfand
und durch
seine international beachtete und geschätzte Arbeit definierte.
Salomon nutzte die Möglichkeiten des lichtstarken
Objektivs, um möglichst unbemerkt realistische Aufnahmen
bei Konferenzen, Prozessen oder im Theater machen zu
können. Der berühmte Fotoreporter (siehe Linktipps auf
dieser Seite) wurde 1944 im KZ Auschwitz von den Nazis
ermordet. 1971 wurde von der Deutschen Gesellschaft für
Photographie (DGPh) der
Dr.-Erich-Salomon-Preis für außergewöhnliche
bildjournalistische Arbeiten gestiftet.
Die
Abbildungen zur Ermanox im einzelnen: |
Das Objektiv Ernemann Anastigmat
Ernostar 1:2,0/10 cm
Die Konstruktion des
Newton-Suchers
Belichtungstabelle im Sucher
Die rindslederne Tasche
Die Filmbühne der Ermanox
Filmpacks und Filmkassetten
Firmenzeichen Ernemann
auf dem Verschlussaufzugsrad
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Biografie des Fotografen Erich Salomon bei Wikipedia
Ausführliche Biografie von Erich Salomon bei
www.deutsche-biografie.de
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