Die Sammlung Kurt Tauber: Jules Carpentier Photo-Jumelle


Was auf den ersten Blick aussieht wie eine etwas eigenwillige Stereokamera ist eine Magazinkamera aus Frankreich von Jules Carpentier, Paris. Ursprünglich 1890 zunächst als Einzelstück für seinen persönlichen Gebrauch konstruiert, fand der Apparat soviel Interesse, dass Carpentier sich 1892 zum Serienbau entschloss. Die Photo-Jumelle war eben keine Stereokamera mit zwei Objektiven, sondern auf der einen Seite der Frontplatte war das Aufnahme-Objektiv, auf der anderen das Sucher-Objektiv angeordnet. Im Innern der Kamera war ein Magazin für 12 Platten 4,5 x 6 cm, die durch einen seitlichen Schieber (im Bild oben: links) transportiert werden konnten. 1894 kam auch ein Modell für 18 oder 24 Platten 6,5 x 9 cm heraus (unsere Bilder). Die Belichtungszeit von 1/60 Sekunde reichte für normale Motive völlig aus. Sie wurde durch einen horizontal angeordneten Guillotine-Verschluss geregelt. Der Erfolg von Carpentiers Jumelle machte auch andere Hersteller auf diese Bauweise aufmerksam. Um 1895 erschienen eine Reihe weiterer Jumelles (aufgrund ihrer Form "Opernglaskameras" genannt) von Mackenstein, Gaumont, Bellieni, Joux und anderen. 1895 erschien die Steno-Jumelle von L. Joux, Paris. Sie ähnelte im Kamerakörper der Jumelle von Carpentier, hatte aber nur ein Objektiv. Fotos: Kurt Tauber
Die Photo-Jumelle von J. C. (= Jules Carpentier, Paris) beeinflusste mit ihrer Form viele andere Kamerabauer in den 1890er Jahren. Links der Sucher, rechts das Aufnahmeobjektiv.
Hinter der linken Klappe verbirgt sich das Plattenmagazin der Photo-Jumelle (18 oder 24 Platten im Format 6,5 x 9 cm) sowie das Aufnahmeobjektiv, rechts der Suchereinblick.
Hier sieht man das geöffnete Plattenmagazin der Photo-Jumelle, die es für zwei Plattengrößen gab. Im Bild rechts wieder das Sucherokular.

Ein Exponat aus dem Zeiler Photomuseum - Alle Bilder und Texte urheberrechtlich geschützt


Back

Home

A - Z

FAQ

Impressum

E-Mail


Anzeige: