Eine sehr interessante
englische Bakelit-Kamera für den 127er-Rollfilm (16
quadratische Negative mit 31 x 31 mm) aus den Jahren
1937 bis 1959 (während des Zweiten Weltkriegs war die
Produktion unterbrochen). Tom Purvis, ein bekannter
Künstler, und Alfred C. Mayo gründeten 1935 in London
die Firma Purma Cameras Ltd. Die Apparate der Marke
Purma waren Rollfilmsucherkameras mit patentierten
schwerkraftgesteuerten Verschlüssen. Purma-Kameras und
Zubehör wurden von RF Hunter aus London verkauft. Das
Modell Purma Special kommt am häufigsten vor und besteht
aus Bakelit, abgesehen von der Glaslinse, der
Kunststoff-Sucheroptik und den Verschluss- und
Federmechanismen aus Metall. Die Purma soll die erste
Kamera sein, die über eine Kunststoffoptik verfügt, wenn
diese auch nur im Sucher zum Tragen kommt. |
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Das Objektiv - Beck
Anastigmat, 2 ¼ Zoll (etwa 57 mm) mit der Lichtstärke
1:6,3 - federt teleskopartig aus dem Gehäuse heraus,
wenn der aufschraubbare Objektivdeckel aus Bakelit
entfernt wird. Durch Verschließen (Einschieben) des
Objektivs wird der Auslöser verriegelt. Der Auslöser
befindet sich übrigens ungewöhnlicherweise auf der
linken Seite (vom Fotografen aus gesehen). |
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Der Verschluss aus massivem
Metall mit einer gekrümmten Filmebene hat drei
Geschwindigkeiten, die durch ein Gewicht gesteuert wird,
das die Spaltbreite variiert. Der Verschluss wird mit
einem birnenförmigen Hebel an der Oberkante über der
Linse gespannt. Die Verschlusszeit hängt davon ab, in
welche Richtung die Kamera gehalten wird. Horizontal
gehalten beträgt die - mittlere - Geschwindigkeit 1/150
Sekunde. Vertikal mit nach unten gewundenem Drehknopf
ergibt den langsamen Verschlussablauf (1/25 Sekunde) und
die vertikale Position mit nach oben gedrehtem Knopf die
schnelle Zeit von 1/450 Sekunde.
Fotos: Kurt
Tauber |
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