Ein Prunkstück im Deutschen
Kameramuseum, das selbst Museumsmitarbeiter begeisterte,
die glaubten, schon alles gesehen zu haben: eine Kamera
für die Straßenfotografie, vermutlich aus den 1920er
Jahren. Sie diente zur Herstellung von "Sofortbildern"
im Postkartenformat. Sie besteht aus zwei Einheiten: der
eigentlichen Plattenkamera (von ICA aus Dresden) und der
angebauten "Dunkelkammer", in diesem Falle hergestellt
von einer Tischlerei im Süden der Türkei. Durch den
hinten angebrachten Ärmel aus schwarzem Tuch war es dem
Fotografen möglich, das belichtete Fotopapier in
den innen befindlichen Eisenschalen zu entwickeln und zu
fixieren. Das noch nasse Fotopapier - eigentlich ein
Negativ - wurde mittels des ansteckbaren Vorsatzhalters
abfotografiert und so ergab sich ein Positivbild, das
der Kunde sofort mit nach Hause nehmen konnte. Durch das
an der Oberseite angebrachte Guckloch konnte der
Fotograf sogar in die "Dunkelkammer" schauen, denn
Schwarzweiß-Fotopapier kann man ja bei Gelb-
beziehungsweise Rotlicht verarbeiten. Professionelle
Straßenfotografen, die mit solchen Ausrüstungen ihr Brot
verdienen, finden sich noch vereinzelt in Südeuropa und
in der Türkei. So war diese originelle Kamera bis vor
wenigen Jahren noch in Marmaris in der Südtürkei im
Einsatz. Inzwischen hat dort auch die Digitalfotografie
mit Printer Einzug gehalten.
Nahaufnahme von rechts.
Nahaufnahme von links.
Das obere
große Bild auf 1300 Pixel Breite vergrößert.
Einen Film über den
prinzipiellen Gebrauch einer solchen Kamera und den
Selbstbau finden Sie hier. Fotos: Kurt Tauber |
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Ein Exponat aus
dem Zeiler Photomuseum - Alle Bilder und Texte
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