Die Sammlung Kurt Tauber: Carl Zeiss Jena Biotar T 1:1,5/75 mm


Das Carl Zeiss Biotar 1:1,5/75 mm ist die wohl legendärste Optik aus Jena. Ein sechslinsiger Gauss-Typ in 4 Gruppen, dessen Design aus dem Jahr 1938 stammt. Das war seinerzeit eines der lichtstärksten Kleinbildobjektive überhaupt. Ursprünglich war es für Aufnahmen im Theater oder bei Sportveranstaltungen gedacht, etablierte sich aber schnell auch als Porträtobjektiv. Weite Verbreitung fand das Objektiv aufgrund seines hohen Preises allerdings nicht. Bereits bei Offenblende ist das Biotar scharf und das Rendering ist malerisch. Das Biotar mit 15 Blendenlamellen erzeugt nämlich das sogenannte "Swirley Bokeh", was bedeutet: unscharfe Spitzlichter im Hintergrund werden elliptisch gestaucht und gleichzeitig kreisförmig abgebildet. Das Objektiv ist ein schweres Stück Glas, gefasst in einem silbernen Alumantel. Gebaut wurde das Biotar in drei Versionen, wobei sich nur das Gehäuse im Laufe der Jahre änderte, die optische Rechnung ist bei allen gleich. Das Museumsexemplar ist für alle Ihagee-Exakta- sowie viele Topcon-Kameras mit Exakta-Bajonettanschluss geeignet. Weitere technische Daten: Manuelle Scharfstellung bis 0,8 Meter, der Blendenbereich geht von 1,5 bis 16. Bildwinkel: 18,2° kurze Seite, 27° lange Seite, 32,2° Diagonale. Filtergewinde: 58 mm, Länge: 73 mm, Gewicht: 460 Gramm. Gebaut wurde dieses Objektiv etwa bis 1960. Foto: Kurt Tauber

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