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Die Spitze des erreichbaren Wohlstands in der früheren DDR: Ein nur wenige Jahre alter Trabi und eine der standardisierten Datschen in einem Schrebergarten. Fotografiert 1979 bei einem Verwandtenbesuch in Schmalkalden in der DDR. Dies ist eines der zehn Motive, die von Kurt Tauber in der Ausstellung "drüben. Deutsche Blickwechsel" im Haus der Geschichte (hdg) in Bonn zu sehen waren. Weitere Motive der Ausstellung hier... Foto: Kurt Tauber
Diese Bonner Ausstellung (Dezember 2006 bis April 2007) war auch von Mai bis Oktober 2007 im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig zu sehen. Copyright an allen Fotos: Kurt Tauber Pressebericht über die Bonner Ausstellung hier Pressetext des hdg zur Bonner Ausstellung:
„drüben. Deutsche Blickwechsel" Haus der Geschichte eröffnet neue Ausstellung
„drüben" – in den Jahrzehnten der Teilung zu einem
geflügelten Wort geworden – spiegelt die wechselvolle Geschichte einer
geteilten Nation wider: Es steht für den Vergleich zweier Lebenswelten, die
unterschiedlicher kaum sein konnten und sich zugleich ähnlicher waren als
vielfach angenommen. Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland zeigt
Über 1000 Exponate – von der versiegelten Aktentasche Karl-Eduard von Schnitzlers bis zur Luftballonkarte, die eine deutsch-deutsche Familienfreundschaft initiierte – veranschaulichen, was die Menschen in der Bundesrepublik und der DDR mit dem Begriff „drüben" verbanden und welches Bild sie von ihren Landsleuten im jeweils anderen Teil Deutschlands hatten. Die Ausstellung spannt einen Bogen von den ersten Jahren der Teilung über die Wiedervereinigung bis in die Gegenwart. Sie veranschaulicht, wie stark die Politik persönliche Begegnungen beeinflusste, und erinnert an die schmerzhaften Folgen von Teilung und Diktatur. Der Schriftsteller Thomas Brussig, bekannt durch „Helden wie wir" und das Drehbuch zum Film „Sonnenallee", eröffnete die Ausstellung am 7. Dezember 2006. Als am 9. November 1989 die Mauer fiel, war der deutsch-deutsche Neuanfang zunächst von großer Euphorie bestimmt. Doch mit den ersten Problemen beim „Zusammenwachsen" wurden auch Klagen über die „Mauer in den Köpfen" laut. Selbst mehr als 16 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Stimmung zwischen „Wessis" und „Ossis" nicht immer ungetrübt. Die Ausstellung spürt den Ursachen dieser „Befindlichkeiten" nach.
Die Pakete aus dem Westen prägten das Bild vom Wirtschaftswunderland entscheidend mit. Besuche von „drüben" und seit 1964 jährlich etwa eine Million Rentnerreisen in die Bundesrepublik Deutschland bestärkten dies. Seit den 1970er Jahren konnten Westdeutsche relativ problemlos in die DDR fahren, was viele auch nutzten. Die Ausstellung veranschaulicht diese privaten Begegnungen ebenso wie von Schulen und Kirchengemeinden organisierte Reisen. Die Wichtigkeit der Medien im Hinblick auf die gegenseitige Wahrnehmung ist nicht zu unterschätzen: Berichten westdeutscher Korrespondenten aus der DDR stehen Sendungen Karl-Eduard von Schnitzlers gegenüber, die Propaganda gegen die Bundesrepublik verbreiteten. Die Ostdeutschen informierten sich vorrangig über das Westfernsehen, was wiederum ihre Sichtweise beeinflusste.
Die Ausstellung entlässt ihre Besucher mit dem Kunstprojekt „Baustelle Deutschland" des Iren Ruairi O’Brien aus dem Jahr 2000, bei dem Deutsche auf Glasbausteinen die Lage der Nation kommentieren, ein Spruch lautet: „Es ist nicht entscheidend, woher jemand kommt, sondern wohin er will."
Zur Homepage des Hauses der Geschichte (HDG) in Bonn - Zu Taubers Fotos |
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