Albert Johann
Schnelle (geboren 1932) stammt ursprünglich aus Minden (Regierungsbezirk
Detmold, Westfalen) und zog aus beruflichen Gründen in
die Schweiz, wo er in der Chemieindustrie tätig war. In der Fotoszene
machte sich der Leitz-Spezialist vor allem als Sammler von
Leitz- und Leica-Projektoren und akribischer Forscher auf diesem Gebiet
einen Namen.
Seine in vielen Jahren zusammengetragenen Erkenntnisse
veröffentlichte Albert Schnelle 2008 in dem viel zitierten
Standardwerk zum Thema "Die
Geschichte der Leitz- und Leica-Diaprojektoren" im fotoforum
Verlag. Das Buch kam 2011 sogar in zweiter Auflage auf den
Markt.
Schon 1998 musste Albert Schnelle
seine Frau Christa beerdigen, doch er fand in
Irene
Attenhofer eine Lebensgefährtin, die an seinen kulturellen
Engagements mit ihren eignen Talenten teilnahm, nachdem
die beiden Kinder Albert Schnelles - Tochter und Sohn -
das elterliche Heim verlassen hatten.
Über das Internet nahm der Schweizer Sammler
Kontakt zum Deutschen Kameramuseum auf und besuchte mit
seinem langjährigen Freund und Sammler-Kollegen Bruno
Czichollas noch vor der Eröffnung die junge Plecher Einrichtung.
In der Folge hielten die beiden Foto-Enthusiasten den
Kontakt, wobei bei Albert Schnelle die Überlegung entstand, seine Sammlung
einmal in die Obhut dieses Archivs zu
geben. Die ersten Projektoren brachte er bereits im Sommer
2012 selbst vorbei.
Albert Schnelle, dessen weitere
Leidenschaften die Berge, seine umfangreiche Bibliothek und das
Theaterspiel in einem bekannten Laientheater waren, starb überraschend am
Freitag, 12. Oktober 2012, mit 80 Jahren in
seiner Wahlheimat Domat/Ems im Schweizer Kanton Graubünden.
Pfarrer Pietro Leutenegger zeichnete
bei der Beerdigung am 19. Oktober 2012 das Lebensbild des
Verstorbenen anhand dreier Stationen zwischen Minden in
Westfalen als Geburtsort, dann Basel als Standort der
Chemie und schließlich Domat/Ems nach, wo Schnelle
zusammen mit seiner Familie "sein gesuchtes Arkadien, das
gelobte Land", fand. Er machte sein Leben als
Chemiker in
der Ems-Chemie, zuerst als Laborvorstand, dann im
Marketing, und er lebte es im Theater, sei es als
langjähriger Präsident des Theatervereins in Chur, sei es
als Schauspieler im Theater GR (Graubünden).
Die Präsentation seiner rund 100
Exemplare umfassenden Sammlung von Leitz- und
Leica-Projektoren
im Plecher Museum hat Albert J. Schnelle nicht mehr miterleben können.
kt.