Der Marktplatz des
"1000-jährigen Berching" auf einer handkolorierten
Ansichtskarte aus dem "Riegel-Verlag, Inh. Otto
Bräuer", offenbar (rechts unten ein Renault R 4)
aufgenommen in den Sechziger Jahren des letzten
Jahrhunderts. Man beachte die tiefrote
Sandsteinfront in der Mitte und die blutroten
Geranien. Bei dem Haus rechts hat dann die Farbe
nicht mehr gereicht. Ob jetzt das schmiedeeiserne
Wirtshausschild nachträglich einmontiert oder
gleich mitfotografiert wurde, ist für die
gewünschte Aussage des Bildes zweitrangig -
Reisefotograf Otto Bräuer hatte jedenfalls einen
Blick für die Wirkung seiner Ansichtskarten!
Respekt! Bild unten: Die SW-Originalversion zum Vergleich.
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Otto Bräuer,
weithin bekannt durch seinen Postkartenverlag
Riegel und seine Fotos von Nordbayerischen Städten
und Landschaften, wurde 1911
in Böhmisch-Leipa geboren
und landete nach Stationen in Wien und
Behringersdorf in Röthenbach an der Pegnitz, wo er
nach der Heirat mit der Röthenbacherin Margarete
Obermeier in der Grabenstraße 13
bis zu seinem Tode am 24. Februar 2007 lebte.
Der gelernte
Kaufmann übernahm 1954 den Papierwarengroßhandel
und Ansichtskartenverlag Riegel in Nürnberg, den
er mit eigenen Aufnahmen und Karten weiterführte.
Das
Kameramuseum hütet nun den fotografischen Nachlass des
Riegel-Verlags
Hunderte, wenn
nicht Tausende solcher Schätzchen wie diese
Ansichtskarte oben befinden sich im Nachlass des
fränkischen Ansichtskartenverlags, der 2009 der Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber zur Aufbewahrung für die
Nachwelt übergeben wurde. Weitere Informationen
über diese Zustiftung der Familie Schwarz aus
Schnaittach:
Eine Auswahl an
Ansichtskarten/Negative
(hier die aktuelle Liste der Beispiele)
Sogar
einige spezielle Wackelbilder nach
dem Linsenrastersystem waren im Angebot
Mit dabei: die Studiokamera
Plaubel Peco Universal III im Aluminiumkoffer
Wer
war Otto Bräuer? Nachruf in der "Pegnitz-Zeitung"
in Lauf an der Pegnitz
Bisher fehlte uns die Zeit,
alle Kartons mit Ansichtskarten zu sichten, die Orte, an
denen sie gemacht wurden, zu ergründen und sie den
Negativen - oft genug noch Glasplatten -
zuzuordnen. Doch oft kann man anhand der Unterlagen die
Herstellung der Karten nachvollziehen - eine
spannende Forschungsarbeit. Hat jemand Lust dazu?
Mail me!
Die Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber -
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