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1997-2017: 20 Jahre Virtuelles

Kameramuseum Kurt Tauber

Der Plecher Museums-Leiter ist ein Internet-Pionier mit "bunter Vergangenheit"


Der Blog rund ums Deutsche Kameramuseum - 26. Juli 2017


Eine der anfangs vielen verschiedenen Titelseiten des Virtuellen Kameramuseums, die teilweise im Wochentakt Hintergrundfarbe und/oder Gestaltung wechselten. Hier ein Beispiel aus 1999. Sehr früh zeigte Tauber auch seine Fotografien online. Begonnen hat alles im Jahre 1997 - also vor immerhin 20 Jahren.


Plech/Pegnitz. Die Web-Seiten des Deutschen Kameramuseums sind - darüber besteht gewiss Einvernehmen - sehr informativ, eine schier unerschöpfliche Quelle an Kamerainformationen und Abbildungen. Sozusagen der Traum eines jeden Raubkopierers, der bei eBay seinen alten Scherben verkaufen will und ein aussagekräftiges Bild des entsprechenden Kameratyps sucht.

 

Genauer gesagt: Am 26. Juli 2017 um 21.30 Uhr war mein Kameramuseums-Web, wenn sich das nicht mehr ganz taufrische Webdesignprogramm Frontpage 2003 nicht verzählt hat, genau 20.246 Dateien mit 12.304 Bildern groß. Der Computer zählte 87.111 Hyperlinks, darunter 8.266 externe Verweise auf andere Webseiten. Auch das sind aber nur Annäherungswerte, denn neben diesem Kerngeflecht befinden sich noch viele hundert Verzweigungen zu weiteren Tauber'schen Angeboten, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde.

 

Ich weiß nicht, ob das in irgend einer Disziplin rekordverdächtige Zahlen sind, aber ich weiß, dass ich seit mehr als 20 Jahren ohne fremde Hilfe jede freie Minute, viele Nächte und ungezählte Urlaubstage daran herumbastle und das Riesenbaby am Laufen halte. Warum auch immer - man macht halt so weiter. So lange es funktioniert und etwas Spaß macht.

 

Seit 20 Jahren also. Klar, das Design ist old school, veraltet, langweilíg, nicht zeitgemäß. Nicht angepasst für die Bildschirme von Smartphones, die Schriften zu bunt, die Überschriften zu knallig.

 

Aber ich bin jetzt 66 Jahre alt, gesundheitlich stark gehandicapt und habe für dieses Machwerk - so wie es sich heute darstellt - schon 20 Jahre gebraucht... Wie viele Jahre meiner mir noch verbleibenden Zeit soll ich nun damit zubringen, das Webdesign auf den Geschmack derjenigen zufällig vorbeisurfenden Besucher zu bringen, für die oft nur die äußere Form und nicht der Inhalt zählt?

 

Leute, seid mir nicht böse: Wem die Seiten nicht gefallen, der muss sie auch nicht anschauen und der darf gerne zu einer anderen Homepage weitersurfen, die grauen Text in 8 Punkt Größe auf weißer Fläche und Minibildchen für besonders leserfreundlich hält und die für Tausende Euros alle paar Jahre neu gestaltet wird, wobei, ganz nebenbei, jeweils die älteren Informationen unter den Tisch fallen. Nix für ungut!

 

Nachdem wir das (mal wieder) geklärt haben, können wir uns nun den wirklichen Sünden der Anfangszeit zuwenden, als wir in Ehren ergraute Internetpioniere - hüstel, hüstel - mit einem sehr rudimentären kostenlosen Programm etwa von T-Online und einem alten PC mit 1,44er-Disketten und Windows 95 die ersten Seiten gebastelt haben und - Webspace war teuer und jede Minute im Internet kostete bares Geld - auf AOL oder später T-Online hochgeladen haben. Dabei hatte ich das Glück, als Journalist von Sonderkonditionen bei AOL und T-Online zu profitieren. Sonst hätte ich mir die damaligen langen Uploadzeiten mit einem 14.400er-Modem nicht leisten können.

 

Genug des Eigenlobs und der Reminiszenzen...

 

Von den allerersten "Design-Sünden" des frühen Jahres 1997 ist scheinbar nichts für die Nachwelt gespeichert worden (höchstens auf 1,44er-Disketten, aber da habe ich kein Laufwerk mehr). Auch Ausdrucke haben die Jahre offenbar nicht überlebt. Aber von den späteren 1997er Bemühungen habe ich einiges auf CD-ROMS  aus dem Jahren 2000 bis 2002 gefunden. Hier einige Kostproben:


Eine frühe Titelseite aus 1997: Knallig gelber Hintergrund, grelle Farben. Damals gab es noch die Galerie Elisabeth Tauber, eine neue VW-Käfer-Seite und mehr.


Schon am 23. Juli 2000 veröffentlichte ich großkotzig "Museum zu verschenken", nachdem mir dämmerte, dass niemand meine ach so tolle Sammlung von "über 200" Exponaten haben wollte. Heute besitzt das Deutsche Kameramuseum geschätzte 20.000 Exponate...


"Museum zu verschenken" verkündete ich im Jahre 2000 auf meiner Homepage. Es folgten teils sehr konkrete Gespräche und Verhandlungen mit Gemeinden oder Einrichtungen in Weidenberg, Pottenstein, Gößweinstein, Pegnitz, Obernsees, Gemünden und anderen Interessenten. 2008 wurde das Kameramuseum in Plech heimisch, 2011 wurde es eröffnet.


Recht früh veröffentlichte ich auch meine Fotos auf der Museumshomepage - in vielen unterschiedlichen Layouts. Hier zwei Versionen von 1999 (unten) und 2000 (oben).


Voller Tatendrang bot ich meine Dienste damals auch anderen Firmen und Institutionen an: "pegnitzpress" bastelte über Jahre Internetseiten zum Beispiel für eine weltbekannte Frankfurter Galerie (und veranstaltete in Frankfurt "Seminare" für deren Mitarbeiter für den Umgang mit PCs und E-Mails). Zu meinen Kunden gehörte die Burg Rabenstein, ein Pegnitzer Pflegedienst, ein Hofer Fotohändler und ein Weingut in der Toskana unter deutscher Leitung. Nichtkommerzielle Projekte waren über Jahre die zwei Linklisten "Pegnitz-INDEX" und "Fränkische-Schweiz-INDEX", wo die noch spärlichen Homepages von Privatleuten und Firmen versammelt waren - bis Google (gegründet 1998) übermächtig wurde und auch lokale Verzeichnisse überflüssig machte.


360-Grad-Fotos, Webhosting, 3-D-Fotografie - meine Firma "pegnitzpress" hatte es voll drauf... Doch bald hatte ich keine Zeit mehr für Fremdaufträge: Die Galerie Elisabeth Tauber (www.ARTindex.de) und das Virtuelle Kameramuseum nahmen mich ganz in Beschlag. Nebenbei war ich ja schließlich auch noch Redaktionsleiter einer Lokalzeitung, Ehemann und Vater zweier Kinder...


Eine der allerersten Seiten des Kameramuseums war übrigens so schrecklich, dass ich sie auf dieser Seite gar nicht abbilde. Wer starke Nerven hat und wem vor gar nichts graust, kann sie hier - auf eigene Gefahr - im Screenshot bewundern. Wer das Machwerk aus dem Jahr 1998 sieht, weiß, das mein heutiges "Old-School-Design" wohl verzeihlich ist. HIER also NICHT klicken! Sagen Sie nicht, dass ich Sie nicht gewarnt hätte! Zu einer späteren Version aus dem Jahre 2000.

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