Viele Kamerahersteller
verkauften Dummy-Kameras für Ausstellungszwecke an
Kamerageschäfte. Sie waren für den Händler um einiges
günstiger als ein funktionierendes Modell und waren
nützlich, weil sie in Schaufenstern auch an nicht leicht
zugänglichen Stellen gut präsentiert werden konnten,
weil sie eben nicht immer mühsam zum Vorführen aus der
Dekoration geholt werden mussten.
Im Allgemeinen sehen Dummys von außen vollständig aus.
Manchmal befinden sich darin funktionsfähige Baugruppen,
manchmal nicht. Oft bleiben von den Optiken nur das
vordere Linsenelement stehen, manchmal ist das Objektiv
innen mit Farbe oder einer Metallplatte abgedunkelt.
Manchmal werden Teile oder Objektive verbaut, die die
Qualitätsprüfung nicht bestanden haben. Es gibt deshalb
auch keine Garantie dafür, dass alle Dummys eines
bestimmten Modells einen identischen inneren Aufbau
haben.
Viele der Dummys weisen einige Markierungen auf, die auf
eine Dummykamera hinweisen. Leitz markierte seine Dummys
mit einem "a" nach der Seriennummer, Rollei-Kameras
haben oft eine "0" vor der Seriennummer. Nikon gravierte
das Wort "DUMMY" auf die Rückseite von Nikon F-Kameras
und Objektiven. Viele sind aber überhaupt nicht
markiert.
Obwohl Dummys weniger kostspielig waren als
Arbeitsmodelle, kosteten sie den Händler immer noch
ziemlich viel Geld, und im Allgemeinen lohnte es sich
nur für die größeren Kamerageschäfte, da sie im
Gegensatz zu einer Demokamera nicht wirklich verkauft
werden konnten.
Unsere Bilder zeigen einen Dummy vom Rollei-Modell 35 B.
Von außen sieht das Exponat wirklich "normal" aus. Nur
wenn man es in die Hand nimmt, merkt man, dass das Teil
leichter als eine echte Kamera ist. Der
Filmtransporthebel lässt sich nicht bedienen und auch
alle anderen Einstellmöglichkeiten sind blockiert. Was
jetzt so ein Stück wert ist, konnte nicht wirklich
ermittelt werden. Fotos: Kurt Tauber |