Der amerikanische Physiker Edwin
Herbert Land (1909-1991) bekam 1933 für die von ihm entwickelten Polarisationsfolien ein
Patent erteilt. Mit ihnen machte sich Edwin Land selbständig und gründete 1937 in
Boston eine eigene Firma
namens Polaroid. Unter diesem Markennamen wurden unter anderem auch entspiegelte
Sonnenbrillen angeboten.
Die erste Polaroid-Sofortbildkamera -
der Typ 95 - kam im Herbst 1948 auf den Markt, nachdem Land am 21. Februar 1947
auf der Versammlung der „Optical Society of America“ eine neuartige Kamera
vorgestellt hatte, der man kurz nach der Aufnahme ein fertiges Positivbild
entnehmen konnte. Obwohl damit zunächst nur Schwarzweißfotos möglich waren,
wurde schon 1956 die millionste Kamera verkauft. Vier Jahre später beschäftige
die Polaroid Corporation in Boston, Massachusetts, bereits über 2500
Mitarbeiter.
1963
erschien der erste Farbfilm, 1973 der hochmoderne SX-70-Farbfilm, dessen Bilder
sich binnen vier Minuten vor den Augen des Fotografen selbst entwickelten. Die
Kameras für das SX-70-System schoben die belichteten Bilder unmittelbar nach der
Aufnahme mit Hilfe eines kleinen Elektromotors mit dem typischen Surren heraus.
Der verbesserte Film des Typs 600, der aber auch neue
Kameras verlangte, erschien zur Jahreswende 1981/1982.
Auch wenn es von anderen Herstellern
– vor allem Kodak und Fuji – Sofortbildkameras und Sofortbildfilme gab (von Fuji
auch noch gibt), wurde der Name Polaroid zum Synonym für Sofortbildkameras wie
beispielsweise Tempo für Papiertaschentücher.
|
1977
stellte Polaroid mit
Polavision
auch einen 8-mm-Sofortbildfilm für Schmalfilmfreunde vor. Hierzu gab es eine
einfach zu bedienende Kamera mit speziellen Kassetten. Nach dem Belichten wurden
diese in ein Betrachtungsgerät gesteckt, beim Rückspulen binnen 90 Sekunden
entwickelt und nach 45 Sekunden Wartezeit (zum Ausentwickeln) automatisch auf
der 30-cm-Mattscheibe vorgeführt. Ein Schneiden des Films war nicht vorgesehen.
Die Apparate wurden von der österreichischen Firma Eumig produziert.
|
|
Das
Super-8-Filmmaterial beruht auf dem additiven Farbverfahren (Farbfilterschichten
aus blauen, roten und grünen Elementen). Das gleiche Prinzip wurde etwas später
im Polachrome-Sofortdiafilm (Bild rechts: das entsprechende
Entwicklungsgerät
namens Autoprocessor 35 mm verwendet, der sich aber wie die Polavision nicht
durchsetzen konnte.
2008 kam das Produktionsaus für
Polaroid-Sofortbildkameras und -Filme. Inzwischen gibt es beide Klassiker
wieder: Für die traditionellen Sofortbildkameras entwickelt und produziert die
Firma Impossible weiterhin neue Filmmaterialien in der ehemaligen
Polaroid-Fabrik in Enschede, Holland. Entsprechende Lieferanten für dieses
Filmmaterial findet man im Internet. Verwendet werden können – mit
Einschränkungen - die alten SX-70-Kameras sowie viele Modelle der Modell-Reihen
600.
Ein teures Vergnügen: Ein Film mit acht Aufnahmen kostet derzeit um die 20
Euro. |