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Deutsches Kameramuseum


Die Wunderwelt der Polaroids


Noch quicklebendig: die Sofortbildfotografie - Ausstellung 2018 im Kameramuseum



Ein Sahnestückchen der Polaroid-Sammlung im Deutschen Kameramuseum: der Tasmanische Teufel aus dem Jahre 1997, eine Sofortbildkamera für den 600er-Film.


Einst die Kamera für die "privaten" Aufnahmen


Der Markenname Polaroid war lange Zeit das Synonym für Sofortbildkameras. Selbst wenn Kodak Sofortbildkameras (die später aus Patentrechtsgründen vom Markt genommen werden mussten) verkaufte, sprach das Foto-Volk von "Polaroids". Auch Fuji stellte - und stellt noch -  Sofortbildkameras her. Heute spielen die klobigen Knipskästen kaum mehr eine Rolle - leider, denn Polaroid-Fotografie hatte schon immer einen eigenen Reiz. Eine Sonderausstellung (vom 6. Oktober bis Ende Dezember 2013) im Deutschen Kameramuseum in Plech zeigte die Vielfalt und Raffinesse der "Hardware". Polaroid produziert übrigens selbst keine Kameras oder Filme mehr, bei eBay gibt es aber oft neuwertige Apparate zu günstigen Preisen. Wenn nur die Filme, die es heute wieder gibt, nicht so teuer wären. Eine kleine Auswahl an Polaroid-Exponaten im Deutschen Kameramuseum. finden Sie hier, die Übersicht der über 40 lieferbaren Polaroid-Bedienungsanleitungen hier...


 Über 50 besondere Polaroid-Kameras waren zu sehen


Über 50 interessante Modelle waren in der Sonderausstellung zu bewundern

Zu den SX-70- und 600er-Modellen hatte sich auch ein Polaroid-Radiogerät gesellt


 Eine Auswahl von Polaroid-Kameras im Museumsbestand


Kleine Polaroid-Geschichte und viele Abbildungen von Polaroid-Geräten


 Exemplarische Anwendungsbeispiele für Polaroid-Fotos


Ein typisches Einsatzgebiet der Polaroid-Kameras: schnelle Dokumentation von Sammelstücken, ohne künstlerischen Anspruch, mit leichter Hand beschriftet. Einige dieser Polas aus den Anfängen der Sammlung Kurt Tauber überlebten in verstaubten Alben. Hier ein amüsanter Blick zurück...


Heutzutage fotografiert man das neue Auto vor dem neuen Haus mit dem Smartphone und schickt es dann in Sekundenschnelle an die liebe Verwandtschaft. In den 80er Jahren konnte man den stolzen Autobesitzer immerhin auf einem Sofortbild schnell festhalten und das fertige Bild beim Kaffee bei Oma und Opa herumzeigen. Diese Fotos haben immerhin im Album die Jahre überdauert. Die Bilder im Smartphone werden meist schnell wieder gelöscht... 


"Private" Aufnahmen von der Frau, der Freundin oder einem Modell aus dem Bekanntenkreis gehörten für viele Hobbyfotografen zu den bevorzugten Einsatzgebieten der Polaroid-Fotografie. Damit war der Kreis der möglichen Mitwisser und unfreiwilligen Zuschauer doch entscheidend einzugrenzen. Kein Fotolaborant oder -händler bekam die Bilder zu Gesicht. Achselhaare waren damals übrigens noch kein Styling-Problem, sondern waren ein Zeichen für Authentizität.

Foto: Kurt Tauber


Ein Bild aus der Praxis eines Montagetechnikers, Januar 1989. Damals wurde die Polaroid image system mit Funkauslöser für solche Überwachungsaufgaben eingesetzt, was oft einen zweiten Mann ersparte. Aus sicherer Entfernung konnten Aufnahmen von kritischen Maschinenteilen oder von nicht direkt einsehbaren Apparaturen aufgenommen werden. Hier geht es zum Funkauslösers-Set, hier zur Polaroid image system.

 


Mein erstes Zimmer in der "Fremde", in Hilpoltstein bei Roth, Mittelfranken, etwa 1971/1972 mit einer Polaroid Land Camera 230 oder ähnlich fotografiert. Bei diesem Trennbildverfahren musste die Positivschicht noch mittels einer Chemikalie nach dem Ausentwickeln fixiert werden. Bei dieser Aufnahme ist übrigens der normalerweise vorhandene  weiße Rand abgeschnitten.


Vermutlich das älteste Polaroid-Foto aus meiner Sammlung. Der junge Volontär Kurt Tauber sitzt irgendwann im Herbst 1970 in der Lokalredaktion des Hilpolsteiner Kuriers (Donau Kurier) und liest die Zeitung. Fotografiert hat ein Kollege mit einer Polaroid Land Camera 230 oder ähnlich - sogar in Farbe, wie man sieht. Die Farbbilder von damals haben sich augenscheinlich sogar besser gehalten als die Schwarzweißaufnahmen.


Die Fotos der Polaroid Image hatten im Gegensatz zu den nahezu quadratischen Bildern der SX-70-Kameras und der Apparate der 600-Serie ein deutliches Querformat (7,9 × 9,1 cm).


Die Polaroidfotos - hier eine Studie mit der Polaroid Image - wiesen durchaus eine beachtliche Schärfe auf.


Polaroid-Bilder sind - bis auf ganz wenige Ausnahmen - Unikate. Das heißt: Es gibt keine Negative, von denen man Vervielfältigungen machen könnte (natürlich konnte man Repros machen, aber das waren eben Repros). Der vermutlich beste und bekannteste Polaroid-Film, heute in einer Nachahmung (Project Impossible) wieder am Markt, ist der SX-70. Diese Filmkassette enthält zehn Farbbilder im Format 7,8 × 7,9 cm (Bildbereich), unter denen eine besonders flache Batterie liegt.

 

Deshalb brauchen diese Kameratypen auch keine eigene Batterie, sondern mit jeder Filmkassette kommt eine frische Batterie in die Kamera, deren Leistung auch locker für die Blitzschiene mit zehn Blitzbirnchen reicht, die es zu den meisten SX-70-Kameras zum aufstecken gab.

 

Es gab aber auch spezielle elektronische Blitzgeräte zum aufstecken. Oftmals war in späteren Modellen auch der E-Blitz eingebaut. Selbst auf Autofokus musste der Polaroid-Fotograf nicht verzichten - alles wie immer eine Frage des Preises...


In meiner aktiven Zeit als Journalist habe ich in den 70er und 80er Jahren sogar viele Pressefotos mit Polaroid-Kameras geschossen. Teilweise aus Zeitnot - der Redaktionsschluss saß im Nacken - etwa an Wahlabenden oder bei Verkehrsunfällen am frühen Abend, teilweise aus der Notwendigkeit heraus, dass in unserer Lokalredaktion sonntags kein Fotolabor besetzt war. Dann musste man auch Festumzüge und Reitturniere mit einer Polaroid Land Camera 230 in Szene setzen - nicht immer leicht, aber es funktionierte.

 

Auf Faschingsveranstaltungen konnte ein Journalist in den Siebzigern mit dem Ablichten von angeheiterten Gästen mittels Polaroid-Kamera zusätzlich Taschengeld verdienen. Die Schnappschusskamera mit minutenschnell fertigen Bildern war eben noch selten und deshalb eine Attraktion. Heute hingegen hat jeder ein i-Phone oder ein Fotohandy einstecken...


 Weitere Polaroid-Fotomotive


Harlekin

Akt

Nahaufnahmen

Bild im Bild im Bild

Die Sammlung im Jahre 1986

Trakehner


  Museums-Jahrbuch 2013 zum Thema Polaroid-Sonderausstellung


  So sehen Polaroid-Fotos vom überlagerten (abgelaufenen) SX-70-Film aus


  Polaroid-Kameras im Deutschen Kameramuseum - Sofortbildkameras anderer Hersteller 


  Jens Werleins erste Lego Largeformat Camera


  Anleitungen zu Polaroid-Sofortbildkameras im Museum


  Kurzer geschichtlicher Abriss zu Polaroid und Sofortbild-Geräten von Polaroid


 Nützliche Links zu diesem Thema:


  Geschichte der Polaroid-Fotografie (spiegel.de)


  Polaroid bei Wikipedia


  The Impossible Project: Hier gibt es wieder Polaroid-Sofortbildfilme, Kameras und Zubehör


  Polaroid-Fotos bei Google


  Pola Day: Buch mit interessanten Fotos dieses Langzeitprojekts


  Foto-Galerie mit Bildern, die mit besonden Polaroid-Kameras aufgenommen wurden


  Polaroid-Kamera.net: Umfangreiche Beschreibung von Technik, Kameras und Filmen


  Polaroid-Technik


  Polaroid-Kamera heute: Digitale Aufnahme und sofortiger Ausdruck - die Socialmatic


  Fotos mit Polaroid-Anmutung mit der Digitalkamera selber machen


  Tipp: Project Poladroid: Aus vorhandenen Fotos am PC "Polaroid"-Fotos machen



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