Ein Sahnestückchen der Polaroid-Sammlung im Deutschen
Kameramuseum: der Tasmanische Teufel aus dem Jahre 1997, eine
Sofortbildkamera für den
600er-Film.
Einst die
Kamera für die "privaten" Aufnahmen
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Der Markenname Polaroid war
lange Zeit das Synonym für Sofortbildkameras. Selbst wenn Kodak
Sofortbildkameras (die später aus Patentrechtsgründen vom Markt genommen werden
mussten) verkaufte, sprach das Foto-Volk von "Polaroids". Auch Fuji stellte -
und stellt noch - Sofortbildkameras her. Heute spielen die klobigen
Knipskästen kaum mehr eine Rolle - leider, denn Polaroid-Fotografie hatte schon
immer einen eigenen Reiz. Eine Sonderausstellung (vom 6. Oktober bis Ende Dezember
2013) im Deutschen Kameramuseum in Plech zeigte die Vielfalt und Raffinesse der
"Hardware". Polaroid produziert übrigens
selbst keine Kameras oder Filme mehr, bei eBay gibt es aber oft neuwertige
Apparate zu günstigen Preisen. Wenn nur die Filme, die es heute wieder gibt,
nicht so teuer wären.
Eine kleine Auswahl an Polaroid-Exponaten im Deutschen Kameramuseum. finden Sie
hier, die Übersicht der über
40 lieferbaren
Polaroid-Bedienungsanleitungen hier... |
Über 50 besondere Polaroid-Kameras
waren zu sehen |
Eine Auswahl von Polaroid-Kameras
im Museumsbestand |
Exemplarische Anwendungsbeispiele
für Polaroid-Fotos |
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Ein typisches Einsatzgebiet der
Polaroid-Kameras: schnelle Dokumentation von Sammelstücken, ohne
künstlerischen Anspruch, mit
leichter Hand beschriftet. Einige
dieser Polas aus den Anfängen der Sammlung Kurt Tauber überlebten in
verstaubten Alben.
Hier
ein amüsanter Blick zurück... |
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Heutzutage fotografiert
man das neue Auto vor dem neuen Haus mit dem Smartphone und schickt
es dann in Sekundenschnelle an die liebe Verwandtschaft. In den 80er
Jahren konnte man den stolzen Autobesitzer immerhin auf einem
Sofortbild schnell festhalten und das fertige Bild beim Kaffee bei Oma und Opa
herumzeigen. Diese Fotos haben immerhin im Album die Jahre
überdauert. Die Bilder im Smartphone werden meist schnell wieder gelöscht...
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"Private" Aufnahmen von der Frau, der Freundin oder einem Modell aus
dem Bekanntenkreis gehörten für viele Hobbyfotografen zu den
bevorzugten Einsatzgebieten der Polaroid-Fotografie. Damit war der
Kreis der möglichen Mitwisser und unfreiwilligen Zuschauer doch
entscheidend einzugrenzen. Kein Fotolaborant oder -händler bekam die
Bilder zu Gesicht. Achselhaare waren damals übrigens noch kein
Styling-Problem, sondern waren ein
Zeichen für Authentizität.
Foto: Kurt Tauber |
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Ein Bild aus der Praxis eines
Montagetechnikers, Januar 1989. Damals wurde die
Polaroid image system mit Funkauslöser für
solche Überwachungsaufgaben eingesetzt, was oft einen zweiten Mann ersparte. Aus
sicherer Entfernung konnten Aufnahmen von kritischen Maschinenteilen oder von
nicht direkt einsehbaren Apparaturen aufgenommen werden.
Hier geht es zum Funkauslösers-Set, hier zur
Polaroid image system.
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Mein erstes Zimmer in der "Fremde", in Hilpoltstein bei Roth,
Mittelfranken, etwa 1971/1972 mit einer
Polaroid Land Camera 230 oder ähnlich fotografiert. Bei diesem
Trennbildverfahren musste die Positivschicht noch mittels einer
Chemikalie nach dem Ausentwickeln fixiert werden. Bei dieser
Aufnahme ist übrigens der normalerweise vorhandene weiße Rand
abgeschnitten. |
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Vermutlich das älteste Polaroid-Foto aus meiner Sammlung. Der
junge Volontär Kurt Tauber sitzt irgendwann im Herbst 1970 in der Lokalredaktion
des Hilpolsteiner Kuriers (Donau Kurier) und liest die Zeitung. Fotografiert hat
ein Kollege mit einer
Polaroid Land
Camera 230 oder ähnlich - sogar in Farbe, wie man sieht. Die Farbbilder von
damals haben sich augenscheinlich sogar besser gehalten als die
Schwarzweißaufnahmen. |
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Die
Fotos der
Polaroid
Image hatten im Gegensatz zu den nahezu quadratischen Bildern
der SX-70-Kameras und der Apparate der 600-Serie ein deutliches
Querformat (7,9
× 9,1 cm). |
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Die Polaroidfotos - hier eine Studie mit der
Polaroid Image -
wiesen durchaus eine beachtliche Schärfe auf. |
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Polaroid-Bilder sind - bis auf
ganz wenige Ausnahmen - Unikate. Das heißt: Es gibt keine Negative, von
denen man Vervielfältigungen machen könnte (natürlich konnte man Repros
machen, aber das waren eben Repros). Der vermutlich beste und
bekannteste Polaroid-Film, heute in einer Nachahmung (Project Impossible)
wieder am Markt, ist der SX-70. Diese
Filmkassette enthält zehn Farbbilder im Format 7,8 × 7,9 cm (Bildbereich),
unter denen eine besonders flache Batterie liegt.
Deshalb brauchen diese
Kameratypen auch keine eigene Batterie, sondern mit jeder Filmkassette kommt
eine frische Batterie in die Kamera, deren Leistung auch locker für die
Blitzschiene mit zehn Blitzbirnchen reicht, die es zu den meisten
SX-70-Kameras zum aufstecken gab.
Es gab aber auch spezielle elektronische
Blitzgeräte zum aufstecken. Oftmals war in späteren Modellen auch der
E-Blitz eingebaut. Selbst auf Autofokus musste der Polaroid-Fotograf nicht
verzichten - alles wie immer eine Frage des Preises...
In meiner
aktiven Zeit als Journalist habe ich in den 70er und 80er Jahren sogar viele Pressefotos mit
Polaroid-Kameras geschossen. Teilweise aus Zeitnot - der Redaktionsschluss
saß im Nacken - etwa an Wahlabenden oder bei Verkehrsunfällen am frühen
Abend, teilweise aus der Notwendigkeit heraus, dass in unserer
Lokalredaktion sonntags kein Fotolabor besetzt war. Dann musste man auch
Festumzüge und Reitturniere mit einer
Polaroid
Land Camera 230 in Szene setzen - nicht immer leicht, aber es
funktionierte.
Auf Faschingsveranstaltungen konnte ein Journalist
in den Siebzigern mit dem
Ablichten von angeheiterten Gästen mittels Polaroid-Kamera zusätzlich
Taschengeld verdienen. Die Schnappschusskamera mit minutenschnell fertigen
Bildern war eben noch selten und deshalb eine Attraktion. Heute hingegen hat
jeder ein i-Phone oder ein Fotohandy einstecken...
Weitere
Polaroid-Fotomotive |
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Bild im Bild im Bild |
Die Sammlung im Jahre 1986 |
Trakehner |
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