Die Sammlung Kurt Tauber
Riesenansturm beim ersten Tag der offenen Tür 2010 An die 400 Besucher in den künftigen Museumsräumen |
So ging es beim ersten Tag der offenen Tür in den Räumen des künftigen Kameramuseums in Plech fast den ganzen Sonntag zu. Am 1. August 2010 präsentierte Museumsmitarbeiter Michael Werner die von ihm zusammengetragenen Schätze des Nürnberger Herstellers Carl Braun in einer Sonderausstellung provisorisch in einem der Klassenzimmer (unser Bild). Dem Alter nach geordnet dekorierte Werner in der Mitte des ehemaligen Klassenzimmers wichtige Meilensteine des Nürnberger Kamerabaus. Obiges Bild auf 1300 Pixel (!) Breite vergrößert.
Um 10.30 Uhr sollte es
offiziell losgehen, fünf vor Zehn standen
schon die ersten zehn Interessenten vor der
Tür und begehrten Einlass. Einige dieser Fans
der ersten Stunde wurden noch um 14 Uhr
gesehen. Bis auf eine etwa ein- bis
eineinhalbstündige Flaute zwischen etwa 12.30
und 14 Uhr - so die Beobachtung
der Museumshelfer - herrschte immer ziemlich
Andrang, wobei viele Besucher aber nicht bis
in das Depot vordrangen, weil sie an einer
Fotobörse nicht interessiert waren.
In den zwei dekorierten Ausstellungsräumen jedenfalls war zeitweise kaum mehr ein Durchkommen: sehr viele Plecher - vom Gemeinderat bis zur Seniorin, die stolz erzählte, wie sie in den 60er Jahren noch bei den Hand- und Spanndiensten (wikipedia.org/wiki/Hand-_und_Spanndienste) als Handlangerin Mörtel beim Bau der Schule trug. Verpflichtet wäre ihre Mutter gewesen, da diese aber keine Zeit hatte, sprang die damals 15-Jährige für sie ein. Dazu viele ältere Mitbürger, aber auch junge Familien. Nicht wenige Neugierige kamen auch aus Pegnitz, jede Menge Fachbesucher aus Bayreuth, die zum Teil auch Kameras und Projektoren als Gastgeschenke mitbrachten.
Auch und besonders aus Nürnberg kamen viele Besucher, die sich besonders für die Braun-Ausstellung interessierten. Sehr gut kam der provisorisch aufgebaute und bereits eindrucksvoll dekorierte Fotoladen aus Rhauderfehn in Ostfriesland an.
Alles in allem dürften
es an diesem Tag (der für einige der durchwegs
ehrenamtlichen Museumsleute erst nach 16.30
Uhr endete, weil immer wieder Nachzügler
kamen) an die 400 Besucher gewesen sein, die
die künftigen Ausstellungsräume besichtigten.
Einige potentielle Helfer dürften sich in den
nächsten Wochen aus der Besucherschar
rekrutieren lassen, ein Dutzend Zustiftungen
oder Spenden sind als Folge diverser
Fachsimpeleien und Empfehlungen zu erwarten.
Einer der interessierten
und selbst interessanten Besucher war ein
älterer Mann aus dem Nürnberger Land - der mit
Rauschebart und in gebeugter Haltung - alles
genauestens inspizierte. Der Mann war
gelernter Landmaschinentechniker und erzählte,
dass man in der Nachkriegszeit so ziemlich
alles - vom Traktor über Nähmaschinen bis hin
zu Filmkameras und Fotoapparaten - reparieren
lernte. Leider sei er für feinere Arbeiten
jetzt zu zittrig...
Die NN hatten Fotografin
Irene Lenk und Redakteur Hans Gillitzer als
Reporterteam ins Museum geschickt. Beide
nahmen sich viel Zeit und interviewten auch
die Museumshelfer Johannes Engelmann und
Michael Werner aus dem Raum Köln, die zum
wiederholten Male das Museum zum freiwilligen
und unbezahlten "Arbeitseinsatz" besuchten und
mit Frau und Kindern beziehungsweise
Enkelkinder eine Woche Urlaub in Plech
verbrachten, wobei sie täglich jeweils mehrere
Stunden "Hand- und Spanndienste" im Museum
verrichteten. Insgesamt hatte das Museumsteam
am Sonntag, 1. August 2010, ein gutes halbes
Dutzend Idealisten aus Hof, Bayreuth,
Bindlach, Plech, Ingolstadt, Bergisch-Gladbach
und Erftstadt bei Köln für Führungen und zu
Fachgesprächen im Einsatz.
Die Braun-Tische im Klassenzimmer vor dem großen Ansturm: Michael Werner hatte am Samstag große Teile seiner umfangreichen Sammlung von Foto- und Filmgeräten dieses Nürnberger Herstellers zeitlich geordnet aufgebaut. In den künftigen Museumsräumen bekamen die Gäste immerhin einen Eindruck von der Palette der künftigen Exponate. Zeitweise war der Andrang so groß (unser Bild), dass fast kein Durchkommen mehr war. Einen großen Bericht der Nürnberger Nachrichten über dieses Ereignis lesen Sie hier Zurück zum aktuellen Stand der Museumsplanungen |
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