Als Schätze in der Obstkiste kamen die - gezählt, nicht
geschätzt - 2.000
Stereoaufnahmen
(schwarzweiße Glasdias und
Glasnegative) im Format 45
x 107 mm ins Deutsche Kamera-Museum nach Plech. Hoch
interessante, oftmals auch
künstlerisch wertvolle
Bilddokumente aus den 20er und 30er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts:
Städteansichten,
bekannte Bauwerke,
Schlösser, Burgen,
Landschaften, Menschen, ein Zeppelin-Start...
- eine Fundgrube nicht nur für
Fotohistoriker. Die Dias
wurden 2011 nach und nach von Museumshelfer Johannes
Engelmann digitalisiert.
Aufgenommen wurden sie von
einem leidenschaftlichen
deutschen Fotoamateur mit
einer
Voigtländer
Stereflektoskop. Dazu
gibt es einen passenden
Betrachter von ICA. Bild unten: Die Diaschachteln
nach der Bearbeitung und Katalogisierung.
Zum Fotografen konnten wir nur herausfinden, dass er
Adolf Geiger hieß, beim Telegrafenamt beschäftigt war und in
Stuttgart lebte. Einer seiner Freunde war Berufsfotograf, so
hatte er professionelle Hilfe beim Entwickeln und Belichten der
Fotografien.
In seiner Freizeit war er ein leidenschaftlicher Wanderer, was
an vielen der Fotomotiven unschwer abzulesen ist. Über mehrere
Jahre durchwanderte er beispielsweise in Etappen Italien. Er
begann oben im Norden und wanderte jeweils zwei Wochen lang
Richtung Süden. Wenn sein Urlaub vorbei war, stieg er wieder in
den Zug und fuhr zurück nach Stuttgart. Im nächsten Urlaub fuhr
er mit dem Zug zu dem Punkt, an dem er die Tour unterbrochen
hatte und wanderte weiter nach Süden. Dies tat er so lange, bis
er endlich an der Stiefelspitze angekommen war.
Es finden sich viele Stereo-Aufnahmen aus
Italien im fotografischen Nachlass: Bilder aus den Alpen, aus
Venedig, Florenz und Rom...
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