Die jeweiligen
Spender der zum Verkauf kommenden
Gerätschaften waren ausdrücklich einverstanden |
Plech. Die Plecher Foto- und Filmbörse in der Mehrzweckhalle
direkt neben dem Deutschen Kameramuseum musste 2020 und in
diesem Jahr Corona-bedingt ausfallen, aber die Fotofreunde
aus ganz Europa konnten sich auf eine andere attraktive
Veranstaltung freuen, die mehr war als nur ein Ersatz: den
„Sonderverkauf überzähliger Museumsexponate“ am Sonntag, 19.
September 2021, ab 9 Uhr.
Allerdings war das ausdrücklich keine übliche Fotobörse,
wozu auswärtige Anbieter anreisen und ihre Schätze anbieten
können, sondern es handelte sich um eine „Verkaufsveranstaltung, in der nur
solche Kameras, Projektoren, Laborgerät, Bücher,
Zeitschriften und andere Sammelobjekte aus dem Bereich Film
und Fotografie angeboten werden, die im Bestand schon
mehrfach vorhanden sind und damit nur kostbar gewordenen
Platz wegnehmen“. Auf eines legten die Veranstalter vom
Förderverein Deutsches Kameramuseum in Plech e.V. nämlich
großen Wert, wie Museumsleiter Kurt Tauber und Vorsitzender
Thomas Wanka versicherten: „In den Verkauf kamen
ausschließlich Geräte und Artikel, mit deren Verwertung die
jeweiligen Spender explizit einverstanden waren.“
Das
galt vor allem für die oft wirklich hochwertigen und
exotischen Sammlerstücke aus der Spende des früheren
Agfa-Managers Dieter Schade (Bild links) aus Bad Lippspringe. Der
ehemalige „Verkaufsleiter Verkaufsbereich Foto Verkauf
professionelle Fotografie“ bei der Agfa Deutschland
Vertriebsgesellschaft m. b. H. & Cie. in Köln war
leidenschaftlicher Sammler aller möglichen Dokumente und
Exponate, die irgendwie mit seiner Firma zu tun hatten - von
der Agfa-Krawatte bis zu Agfa-Preislisten und -Katalogen,
von Kameras aller Typklassen bis zu Filmprojektoren,
Emailleschildern oder Agfa-Leuchtreklamen.
Was er nicht in und von seiner geliebten Agfa erhielt - er
hatte laut Urkunde Anspruch auf alle Fotokameras dieses
Bereichs, auch nach seiner Pensionierung - erwarb er bei
Auktionen und auf Börsen, um seine erlesene Sammlung - nicht
nur mit Agfa-Apparaten - zu vervollständigen. Das Deutsche
Kameramuseum wird im realen Museum in Plech sowie bei einer
virtuellen Ausstellung im
Internet versuchen, dieser vielleicht einzigartigen privaten
Sammlung gerecht zu werden.
In den letzten Wochen wurden die über 150 Kisten, Kartons
und sorgfältig verpackten Einzelstücke nach Plech
transportiert, gesichtet und sortiert. Die für das Museum
erst einmal „gesicherten“ Stücke zu erforschen, zu
katalogisieren und zu fotografieren wird sicher noch Monate
in Anspruch nehmen. Aus Platzgründen wurden aber die
eindeutig entbehrlichen Artikel gleich an Ort und Stelle
bei einem Sonderverkauf angeboten.
Aber eben nicht nur die Agfa-Sachen: Bei dieser Gelegenheit
wurde auch im Museum selbst Platz für die Neuzugänge
geschaffen, indem die Bestände akribisch durchforstet
wurden. Dabei wurden viele attraktive Exponate aus ihrem
Dornröschenschlaf erweckt und erfreuen jetzt sachkundige
Sammler aus ganz Deutschland.
Der Erlös dieser Verkaufsaktion wird übrigens für das
nächste Großprojekt des Fördervereins verwendet: dem
Relaunch des in die Jahre gekommenen Internetauftritts des
Museums mit seinen zigtausend Seiten und tausenden von
Fotos. Eine ähnliche Mammutaufgabe wie die Integration der
Schade-Sammlung mit über 3.000 Einzelposten…
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Für die Sammler, die
sonst schon alles haben... |
Hier Bilder beispielhaft für das reichhaltige und
vielfältige Angebot beim Sonderverkauf: |
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Jede Menge Kameras - nicht nur von Agfa - wurden für den
Sonderverkauf zusammengestellt.
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Modernere und - unser Bild - schon längst vergriffene Emailleschilder -
OVP, quasi fabrikneu.
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Jede Menge Werbematerial, jede denkbare Reklame - alles nie wirklich
benutzt.
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Hochwertige, im Buchhandel längst vergriffene Fachbücher waren wohlfeil zu
haben und jede Menge Spezialzeitschriften - alles rund um die Fotografie und
Filmerei.
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Die Auswahl an attraktiven Agfa-Kameras war schon beeindruckend.
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Etwas für Spezialisten waren die vielen Messinstrumente, die zum Teil doppelt und dreifach vorhanden waren.
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Keine Kamera, sondern eine witzige Armbanduhr für Agfa-Fans.
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Im Museum waren wir ganz stolz auf unser Exemplar dieser
heutzutage seltenen Agfa-Wetterstation, dann erhielten wir vier weitere, quasi fabrikneue
in Originalverpackung.
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Möglicherweise ein Unikat, vielleicht gab es das auch
"serienmäßig" - wir wissen es nicht.
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Für Sammler interessant: Badetücher, Mützen,
Jacken und ähnliche Artikel.
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Ein Ausschnitt aus den schon vorsortierten Schätzen. Da
war für jeden Agfa-Sammler etwas dabei... Foto: Georg
Klerner-Preiß |
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