Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber



Nachlass des Stereofotografen Hermann Schoepf

Hunderte von Stereokarten und Dias - Umfangreiche Ausrüstung für Mikroskopie-Fotografie


Das legendäre Raumbildalbum aus dem Raumbildverlag Otto Schönstein K.G.. München "Das hunderttürmige Prag - Die alte Kaiserstadt an der Moldau" mit 100 Stereokarten aus der Kamera von Hermann Schoepf. Im Bild: Album und der mitgelieferte Stereobetrachter. Mehr zum Buch.


Zustiftung Ingrid Lieb: Nachlass des Fotografen Hermann Schoepf


Es fing ganz harmlos mit einem Anruf von Ingrid Lieb aus Schirnding an der Grenze zu Tschechien an: Man habe in der Frankenpost den Bericht über das künftige Kameramuseum Plech gelesen und man habe noch ein paar Stereo-Kameras von einem Onkel namens Hermann Schoepf (Bild)  herumliegen und ein paar Bücher und Mikroskope und Stereo-Dias. Onkel Hermann habe auch ein Fachbuch geschrieben zum Thema Mikrofotografie (siehe Bild rechts). Von der Familie habe niemand Interesse daran und so habe man überlegt, die Dinge dem Plecher Kameramuseum zu überlassen.

 

Als Mann schneller Entschlüsse setzte ich mich an einem Samstag Mitte Juni 2009 mittags ins Auto, fuhr nach Schirnding und kehrte abends mit rund 150 kg Photographica für die Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber zurück.

Buch von Hermann Schoepf


Mit dabei eine Witt Iloca Stereo II (Bild unten rechts), eine funktionsfähige Rolleidoscop aus dem Jahr 1928 (unten Mitte) und die entzückende Sola von Schatz & Söhne aus dem Schwarzwald (eine Miniaturkamera mit Federwerkmotor - siehe Bild links unten im Kasten) - um nur einige Apparate zu nennen. Wenn Sie mehr über eine der Kameras oder ein anderes Exponat erfahren möchten: einfach in ein Vorschaubild klicken!

Sola Rolleidoscop Witt Iloca Stereo II

Unten ein fesselndes Zeitdokument aus dem Leben des Fotografen Hermann Schoepf (Bild): das sogenannte "Arbeitsbuch". Daraus geht unter anderem hervor, dass Schoepf (geboren am 4. Juni 1888 in Wunsiedel) von 1924 bis 1926 eine Ausbildung an der Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München absolvierte (Gesellenprüfung 1926). Zwei Jahre war Schoepf "Lichtbildner", dann 1928/1929 Geflügelfarmleiter. Von 1929 bis 1936 arbeitete Schoepf bei der Eisenberger Trockenplattenfabrik in Thüringen als Labor- und "Phototechniker", von 1937 bis 1940 war er Fotograf bei der Landesbildstelle Nordbayern e.V. in Bayreuth, bevor er 1941 als "Photograf/Photomeister") zum Raumbild-Verlag Otto Schönstein in München (später Oberaudorf) wechselte, wo er bis Kriegsende blieb, um dann von der Raumbild-Werkstätte Braun & Wiesengrund in Oberaudorf übernommen zu werden. 1946 ging es wieder zurück nach München zum Omnia-Verlag und Großhandel Anton Dumbser, ebenfalls bekannt auch für Stereo-Bilder und Stereo-Bücher.

Aus dem Reichs-Arbeitsbuch von Hermann Schoepf


Am 25. Februar 1947, ein Arbeitsbuch war nicht mehr nötig, enden die Eintragungen. 1979 starb Schoepf 91-jährig in München, wo seine Familie lebte und wo er auch begraben ist.


Stereo-Bildpaare von Hermann Schoepf

Raumbildalbum von Hermann Schoepf


Hermann Schoepf war aber auch ein Fachmann für Mikroskopie


Hier erfahren Sie in den nächsten Wochen und Monaten mehr zum Thema. Hier ein paar Fundstücke rund um die Mikroskopie - das eigentliche Mikroskop folgt bei Gelegenheit...


Mikroskopie-Fotografie Schmetterlingsflügel

Kopie einer Leica III


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