Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber



75 exotische Balgen-Kameras von Kodak

Michael Chevalier hat sie auf Flohmärkten und in Fotoläden auf der ganzen Welt entdeckt


Hier einige  Prunkstücke aus der wirklich außergewöhnlichen Sammlung Michael Chevalier.


 Die Kodak-Sammlung Michael Chevalier

Im Juni 1987 ging Michael Chevalier aus dem badischen Wehr (Landkreis Waldshut) über den Flohmarkt in Nizza und entdeckte dort an einem der Marktstände eine Kodak-Balgenkamera (Bild rechts), die ihm wegen ihres beeindruckenden Aussehens gleich ins Auge stach.

 

Da fiel ihm ein, dass ein Freund von ihm bald Geburtstag hatte – und dass er eine kleine Sammlung sehr schöner alter Fotoapparate besitzt. Schon war dieses Teil als potentielles Geschenk gekauft.


Aber es sollte anderes kommen, wie Chevalier Museumsleiter Kurt Tauber anlässlich der Übergabe der Exponate schilderte: "Ein paar Stunden später saßen wir in einem gemütlichen Café am Hafen des nahegelegenen Villefranche-sur-Mer und ich studierte interessiert meine Neuerwerbung.

 

Bei näherem Hinsehen gefiel sie mir so gut, dass ich beschloss, sie für mich zu behalten und selber solche Kameras zu sammeln.


Da ich sowohl geschäftlich wie auch privat sehr viele Reisen unternahm - von Moskau über Barcelona, Paris oder Rom bis in nord- und südamerikanische Städte - , hatte ich immer wieder Gelegenheit, die unterschiedlichsten Flohmärkte zu besuchen und dort nach Kodak-Balgenkameras Ausschau zu halten, die meine Sammlung Jahr für Jahr wachsen ließen. Die größten Sammlererfolge hatte ich allerdings bei Jessops Classic Photographica in London.


So ergab es sich, dass der herrliche Bücherschrank aus dem Nachlass meines Vaters seiner Bücher beraubt wurde und hinter den drei Glastüren sich diese inzwischen umfangreiche Sammlung zu meiner Freude grandios präsentieren konnte."

 

Als die Sammlung nach einem Umzug in der neuen Wohnung keinen Platz mehr fand und in drei Umzugskisten im Keller zu versauern drohte, gab sie Chevalier als Zustiftung in die Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber, die damit den ohnehin schon großen Bestand des Deutschen Kameramuseums an Kodak-Kameras aus vielen Jahrzehnten um seltene Exemplare aus der Zeit der Jahrhundertwende bis zur Nachkriegszeit erweitern konnte.

 

Viele der Kameras sind farbige Varianten von schon im Museum vorhandenen Apparaten oder stammen aus bislang nicht vertretenden Kodak-Produktionsstätten, etwa aus Kanada. Die Variantenvielfalt der Kodak-Produkte ist nämlich legendär. Viele Modelle wurden in mehreren Variationen etwa in den USA oder in England für unterschiedliche Märkte produziert, wobei sich die Geräte nochmals in der Belederung, in der Farbgebung oder der Ausstattung mit mehr oder minder hochwertigen Verschlüssen und Objektiven sowie durch mehr oder minder aufwendige Balgen oder Spreizenkonstruktionen unterscheiden.


Michael Chevalier wurde 1943 in Bad Godesberg geboren und bekam schon mit sechs Jahren seine erste Kamera, eine Bilora Boy 4 x 4. Mit Zwölf hatte er eine eigene Dunkelkammer, die ihn faszinierte und intensiv beschäftigte. Die Fotografie und später die Filmerei ließ ihn nicht mehr los.

 

Nach einer Reihe von unterschiedlichen Jobs erhielt er 1967 die Chance, eine eigene PR-Agentur mit großem Fotostudio in der Münchener Maximilianstrasse (!) zu übernehmen: mit Mamiya 645, Linhof Technika und allem, was das Herz begehrte.

 

Auf seinen privaten Reisen hatte Chevalier immer seine Minox dabei, die ihm sozusagen das Reisetagebuch ersetzte.

 

1986 kam der Sprung zum semiprofessionellen Bewegtbild mit einer Sony Hi-8 Videocamera, mit der Chevalier - inzwischen beruflich bei einem großen Münchener Elektronikkonzern tätig - die Schulungsveranstaltungen seiner Firma filmisch aufnahm, um die Kopien später an die Dienststellen der Teilnehmer zu verkaufen.

Mitte der Neunziger Jahre hatte Chevalier als Event-Manager im Kommunikationsbereich des Konzerns die Aufgabe, auf der ganzen Welt Veranstaltungen zu organisieren und fand fast immer nebenbei Zeit, seine Eindrücke dieser Städte festzuhalten.

 

Und seine Sammlung der Kodak-Balgenkameras Zug um Zug zu vergrößern...

 

Inzwischen pendelt er als Privatier zwischen den faszinierenden Landschaften des Südschwarzwaldes und der Cote d’Azur, immer auf der Suche nach einem schönen Fotomotiv oder einer attraktiven Filmszene. Seine Sammlung weiß er seit Ende 2016 im Deutschen Kameramuseum gut aufgehoben.


Parade der Balgenkameras von Michael Chevalier. Darunter sind viele Exemplare, die nur in den USA oder außerhalb Europas verkauft wurden. Fotos: Chevalier


Zu den diversen Kodak-Kameras im Deutschen Kameramuseum geht es hier:

Die Kameras aus der Zustiftung Michael Chevalier sind so - - - gekennzeichnet


Die neuen Seiten mit einzelnen neuen Exponaten finden Sie jeweils hier


Spenderliste A - Z mit den Namen von Fotofreunden, die das Museum unterstützt haben


Weitere Zustiftungen  (Größere Spenden in den Stiftungsbestand)


Zur Stiftung Kurt Tauber


Sonstige interessante Neuzugänge


Nach oben  |  Zurück


 Homepage

Neue Seiten Zur Sammlung Museum Plech Impressum