1839 - 2014: 175 Jahre Erfindung der Fotografie


Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr 2014


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Wir sind dabei

Programm 2014

 


  Sonntag, 23. März 2014: 50 Besucher bei Jubiläums-Event


 Fotografieren wie vor 175 Jahren:

 Camera obscura am Kameramuseum

  Fotogruppe „Licht21“ aus Schorndorf demonstrierte die alte Fototechnik



Hier geht Großes vor sich: die fahrbare Camera obscura mit Plecher Zugmaschine vor dem Deutschen Kameramuseum in Plech. Fotos: Andreas Wolf


Zurück zu den Anfängen der Fotografie


Ein absolutes Highlight der bisherigen Plecher Museumsarbeit im Jubiläumsjahr der Fotografie: Die Gruppe „Licht 21“ präsentierte am Sonntag, 23. März 2014, von 11 bis 17 Uhr vor mehr als 50 interessierten Besuchern ihre fahrbare begehbare Camera obscura, gewissermaßen eine Großbildkamera im umgebauten Bauwagen, erklärte die verblüffend einfache Technik und stellte 18 mit diesem Verfahrenen aufgenommenen Bilder im Museum aus. Ein Bild wurde gleich an Ort und Stelle vor Publikum aufgenommen und entwickelt.


Das Team der Fotogruppe "Licht21 - Fotograf(inn)en rund um Schorndorf“ bei Stuttgart war im Oktober 2013 mit einem zur Camera obscura umgebauten Bauwagen 14 Tage lang auf Tour und demonstrierte die Anfänge der Fotografie: Ein hölzerner Kasten (Bauwagen), ein Objektiv (Loch in der Seitenwand), lichtempfindliches Material, ein paar Chemikalien, Wasser und ein schönes Motiv - mehr braucht es nicht, um eindrucksvolle Fotos im Großformat zu erstellen. Jens Werlein, selbstständiger Fotograf und Hochschuldozent in Schwäbisch Gmünd, der im Plecher Museum schon mit seiner Lego-Kamera Aufsehen erregt hat, hatte die Schorndorfer Truppe zu einem Wochenend-Gastspiel vermittelt.

 

Die 18 Bilder der Tour durchs Ländle im Format 40 x 50 cm wurden in der Aula der Schule im Eingang des Museums aufgestellt. Zum ersten Mal sahen die Camera-obscura-Macher ihre eigenen Bilder komplett nebeneinander und waren, wie man als Schwabe so sagt, "nicht ganz unzufrieden mit dem Ergebnis". In der Aula war auch Tilmann Hunings Sammlung von Lochkameras aufgebaut.


Das Prinzip der Camera obscura


Das Prinzip:

Man nehme einen völlig abgedunkelten Raum und versehe diesen mit einem ziemlich kleinen Loch. Gegenüber dieses Lochs wird auf weißem Papier die Außenwelt kopfstehend und spiegelverkehrt abgebildet. Nimmt man anstelle des Papiers fotografisches Material, kann das Ergebnis konserviert werden.


Besucher des Deutschen Kameramuseums konnten live miterleben, wie man ganz ohne Objektiv, Verschluss, Computer, Elektronik und Strom beeindruckende großformatige Schwarzweißbilder herstellen kann, die auch im Zeitalter der Digitalfotografie bestehen können. Fotografiert wurde - nächstes Bild - mit der "Baby-Camera obscura" (aber im Originalformat) die große Camera obscura vor dem Plecher Museum.



Im Foto von links: Ralf Tossenberger (bei der Belichtungsmessung), Rudolf Schramm aus Plech, Mitglied des Museumsfördervereins, der den Traktor zur Verfügung stellte, Tilmann Huning (mit einer digitalen Nikon, die als "Sucher" dient) und Jens Werlein (Schwäbisch Gmünd), der das Gastspiel der Schorndorfer Gruppe "Licht21" nach Plech vermittelt hatte.


Dabei entstand dank trüben, ab er trockenen Wetters am frühen Sonntagnachmittag ein überraschend detailreiches Bild, das im "Urzustand" so aussieht:



Belichtet wurde 18 Minuten durch ein 0,75mm großes Loch auf Harman Direktpapier. Aufgrund der langen Belichtungszeit wirkt der Platz menschenleer. Wer genau hinschaut, sieht rechts vom Bauwagen eine durchsichtige Gestalt in Höhe der Eingangstür. Hier stand während der Belichtung kurz einmal ein Museumsbesucher. Das Foto im Format 40 x 50 cm ist aufgrund der optischen Gesetze natürlich seitenverkehrt und stand bei der Aufnahme auf dem Kopf. Am Computer lässt es sich nach dem Einscannen beziehungsweise Abfotografieren leicht spiegeln, das heißt: unseren Sehgewohnheiten anpassen. Ergebnis siehe unten.



Mit der horizontalen Spiegelung am Computer ist der Eingangsbereich der Grundschule mit Kameramuseum wieder erkennbar, die Beschriftung des Bauwagens ist zu normal lesen. Einen Ausschnitt dieses Motivs auf 1300 Pixel Breite finden Sie hier. Die genaue Betrachtung des größeren Bildes führt allerdings unweigerlich zur Preisfrage: Gibt es in Plech Geister?


"Nicht ganz unzufrieden", wie man in Schwaben untertreibend so sagt, waren die Macher der Veranstaltung "Fahrbare Camera obscura in Plech" mit dem Ablauf ihres Events. Von links: Jens Werlein, Hans Bertleff, Ralf Tossenberger, Tilmann Huning, Volkmar Graf und die Plecher Museums-Mitarbeiter Andreas Wolf und Kurt Tauber.

 

 
 

Und so berichtet der Nordbayerische Kurier in seiner Pegnitz-Ausgabe vom 26. März 2014 über den Event:


 
 
 

Weitere Bilder zu diesem Event  |  Fotografieren mit einem 75 Jahre alten Rollfilm


Der Blogeintrag von "Licht21" über den "Besuch bei Kurt"


Presseankündigungen und Presseberichte zu dieser Veranstaltung


Mehr über die Entstehung dieses Projekts gibt's hier


 Hintergrund

Die Welt feiert im Jahr 2014 das 175-jährige Jubiläum der Erfindung der Fotografie und das Deutsche Kameramuseum in Plech feiert mit. Unter anderem mit der Vorführung einer fahrbaren Camera obscura durch die Fotogruppe „Licht21“.

 

Dem Franzosen Joseph Nicéphore Niepce gelang es 1826 erstmals, ein Motiv dauerhaft und lichtbeständig abzubilden. Die Rechte am schnell verbesserten, kommerziell nutzbaren  Verfahren, der so genannten Daguerreotypie, wurden 1839 vom französischen Staat dem Erfinder Louis Daguerre abgekauft und in einer großzügigen Geste der Weltöffentlichkeit geschenkt. Deshalb gilt dieses Jahr offiziell als „Geburtsstunde“ der Fotografie.


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Historische und teilweise skurrile Infos zum Thema bei prophoto-online.de

Einen Rückblick auf 175 Jahre Fotografie finden Sie hier bei photoscala.de

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