1839 - 2014: 175 Jahre Erfindung der Fotografie


Jubiläumsbeitrag des Deutschen Kameramuseums in Plech


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Großbild-Workshop

Programm 2014

 


 Juni/September 2014: Zwei Workshops Großformatfotografie


  Urteil eines begeisterten Teilnehmers:

 „Ein sensationelles Wochenende“



Im Deutschen Kameramuseum in Plech und im Westernpark Plech (Bild) des Fränkischen Wunderlands in Plech fand vom 19. bis 22. Juni 2014 der erste Großbild-Workshop statt, vom 26. bis 28. September der zweite. Museumsleiter Kurt Tauber hat ein Team im Juni mit seiner Kamera beobachtet. Bilder vom Outdoor-Shooting finden Sie hier, Fotos vom Indoor-Shooting hier.

 Die Entschleunigung

 des Fotografierens

   Die Workshops Großbildfotografie versetzten die Teilnehmer in die Zeit vor 100 Jahren


PLECH. Hoch zufriedene, um nicht zu sagen hellauf begeisterte Teilnehmer, ein überglücklicher Kursleiter, jede Menge gelungener Schwarzweißaufnahmen, unwiederbringliche Farbfotos von der Outdoor-Location des Wochenendes, der Geisterstadt Kansas City im derzeit geschlossenen Fränkischen Wunderland in Plech, und die Gewissheit, das Deutsche Kameramuseum mit diesem Zusatzangebot noch bekannter zu machen und weitere Alleinstellungsmerkmale aufzubauen – das ist die Bilanz des ersten Workshops im Plecher Museum. Wo sonst haben Fotoamateure jemals die Gelegenheit, mit einer 115 Jahre alten Studiokamera aus Urgroßvaters Zeiten Porträts zu fotografieren oder sich mit so einem Prachtstück auf 25 x 25 Zentimeter Negativgröße selbst ablichten zu lassen? Fazit des erfahrenen Amateurfotografen Stefan Lorenz (kleines Bild links oben) aus München: „Ein sensationelles Wochenende“. Und die Plecher Museumsmacher haben für heuer noch einige Pfeile im Köcher oder, um es fotografisch auszudrücken, einige Spezialfilme im Fotokoffer.

Kursleiter Jens Werlein (Bild rechts), hauptberuflich Dozent an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und seit einigen Monaten auch Mitglied im Förderverein Kameramuseum in Plech e.V., hat den Putzmittelraum im Kameramuseum mit einfachsten Mitteln in ein voll funktionsfähiges Fotolabor umgewandelt, eine moderne Rotlichtleuchte fand sich ebenfalls im Depot, und vor allem war die Auswahl an geeigneten antiken Fotoapparaten schon sehr komfortabel.

Die Teilnehmer des dreitägigen Workshops Großbildfotografie bekamen nach der theoretischen Einführung und den ersten – übrigens  auf Anhieb gelungenen – Porträtaufnahmen im improvisierten Fotostudio im Museum jeweils eine alte  9 x 12-cm-Plattenkamera in die Hand gedrückt und es ging in das in dieser Saison geschlossene Fränkische Wunderland, wo die Geisterstadt Kansas City als exklusive Location für das Outdoor-Shooting zur Verfügung stand.

Und da zeigte sich schnell, dass das Fotografieren mit alten Kameras ohne Sucher (nur mit Mattscheibe), ohne Scharfstell- und Belichtungsautomatiken, doch eine andere Herangehensweise erfordert als das heute übliche unbekümmerte Knipsen mit Iphone oder Digitalkamera, die dem Fotografen schließlich alle technischen Probleme lösen bevor er sie überhaupt wahrnimmt.

 

Und ebenso schnell erwies sich auch, dass die Entschleunigung des Fotografierens durch die bewusste Gestaltung einzelner Aufnahmen sehr befriedigend ist. Man erstellt eben nicht serienweise belanglose Schnappschüsse („Wird schon was Brauchbares dabei sein…“), sondern komponiert wohlüberlegte Unikate, kleine Kunstwerke. Wie dieses Schwarzweiß-Porträt Ines Baldisseras, das von Stefan Lorenz stammt:



 Klassisch: ein Porträt mit einer über 115 Jahre alten Studiokamera im Negativformat 25 x 25

 cm. So gut kann der erste Schuss mit einem antiken Fotoapparat gelingen.


 

 Interessanter Vergleich: links die Schwarzweiß-Aufnahme aus der Plattenkamera, rechts ein

 Digitalfoto aus einer heutigen Kompaktkamera. Diese Gegenüberstellung vergrößern.


Während bei den Bildern, die im Museums-Studio entstanden, die technische Kontrolle (Belichtung, Schärfe) schon nach wenigen Minuten Dunkelkammerarbeit möglich war, wurden die Workshop-Teilnehmer beim Fotografieren im Westernpark schwer auf die Geduldsprobe gestellt: Erst Stunden nach den Aufnahmen, nach der Rückkehr ins Museum am Spätnachmittag, konnten die Negative entwickelt und begutachtet werden.

Das war dann auch der Sinn des Workshops: Sorgfältiges Planen der Aufnahmen – übrigens auf preiswertem Fotopapier statt auf teuren Planfilmen – gründliche technische Vorbereitung  vom exakten Positionieren auf dem Stativ über die penible  Schärfeeinstellung per Mattscheibe unter dem berühmten schwarzen Fotografentuch bis zur vorher eingeübten „händischen“ Langzeitbelichtung mit dem Drahtauslöser („Einundzwanzig, zweiundzwanzig…“):  

 

Fotografieren pur, wie zu Urgroßvaters Zeiten. Man erahnt, warum der Fotografenberuf früher einmal eine Meisterprüfung erforderte…

 

Einen Meisterbrief konnten die Workshop-Teilnehmer zwar nicht aus Franken mit nach Hause nehmen, aber ein Zertifikat (rechts) dokumentiert, dass sie bei der denkwürdigen Workshop-Premiere in Plech aktiv und erfolgreich dabei waren.



 Ines Baldissera, diesmal nicht hinter der Kamera, sondern als Fotomodell davor. Oder besser

 gesagt: dazwischen. Nämlich zwischen der Linhof Cardan Color (hinten links) und der Falz &

 Werner (rechts), der Reprokamera Baujahr 1928.


      Alles zum Workshop 2 (26. bis 28. September 2014) auf Burg Rabenstein hier

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Beispiele für die Schwarzweißergebnisse des Workshops 1

Fotoimpressionen vom Outdoor-Shooting Workshop 1

Fotoimpressionen vom Indoor-Shooting Workshop 1

Bilder von den Vorbereitungen zum Workshop 1

Zum Nachlesen: Programm des Workshops I Der Zeitplan, die Themen, der Dozent

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