FOTO-SCHULE PLECHI

Deutsches Kameramuseum


Das Programm 2015


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Programm 2015


 

Vernon

Trent

  

   

Ausstellung

12. September

bis 11. Oktober

  


 


 Anfassen der Prints ausdrücklich erlaubt


 Vernon Trents Ausstellung

 "I just make pictures"


 Der Akt- und Stilllivefotograf Vernon Trent gastierte in Plech



Der Künstler Vernon Trent (links) lauscht bei der Vernissage im Deutschen Kameramuseum in

Plech amüsiert der Einführungsrede von Museumsleiter Kurt Tauber (rechts). Foto: A. Wolf


Plech. Der erste Satz seiner Rede war schon sehr vielsagend: „Dies ist meine erste Fotoausstellung in Plech und in Franken und meine 145. insgesamt“. Vernon Trent (48), international erfolgreicher Akt- und Still-Life-Fotograf (Düsseldorf/San Francisco) hat damit seinen gut 20 während der nächsten Stunde aufmerksam lauschenden Zuschauern zwei Dinge zu verstehen gegeben: Er kommt wieder nach Plech (2016 mit einem Workshop und einer neuen Ausstellung) und er macht das alles nicht zum ersten Mal. Dass es dem Meister dennoch im Deutschen Kameramuseum in der 1300-Seelen-Gemeinde in Franken am Wochenende so gut gefallen hat, ist somit auch ein großes Kompliment an die Museumsmacher.

Bei denen – allen voran „Eventmanager“ Jens Werlein - bedankte sich Museumsleiter Kurt Tauber in seiner kurzen Begrüßungsrede in der Aula der Grundschule Plech. Werlein, Hochschullehrer für Design und Fotografie an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd, war es schließlich, der dank seiner Kontakte weit hinein in die aktuelle deutsche Fotoszene die klingenden Namen wie Herbert Piel, Eberhard Schuy, demnächst Raffaele Horstmann und jetzt aktuell Vernon Trent nach Plech brachte und überzeugte, das junge Museum zu unterstützen. Die Programmplanung für 2016 ist übrigens schon weit vorangeschritten. Es wird wieder spannend.

Die von Samstag, 12. September, bis Sonntag, 11. Oktober 2015, im Plecher Museum ausgestellten Arbeiten im Format von meist 30 x 40 oder 60 x 60 Zentimeter wurden, rahmenlos an Kleiderbügeln hängend, nicht nur gut sichtbar, sondern im wahrsten Sinn des Wortes begreifbar präsentiert. Trent: „Anfassen ist ausdrücklich erlaubt“. Dann, wenn er die Struktur und Festigkeit des Papiers erfühlt, kann der Kunstfreund vielleicht noch besser die Faszination nachvollziehen, die den Künstler begeistert, wenn er sich in seine Dunkelkammer zurückzieht. Eine Fachzeitschrift  nannte ihn einmal den „Alchemisten unter den Fotografen“, denn Trent macht alles selbst: Er beschichtet seine gänzlich unterschiedlichen Papiere – meist handgeschöpftes Bütten – mit eigenen Mixturen einer lichtempfindlichen Flüssigkeit.


Ein typisches Beispiel für den Unikat-Charakter von Vernon Trents Arbeiten in der Plecher Ausstellung

"I just make pictures": Mit einem breiten Pinsel und schwungvollem Strich wird die lichtempfindliche Schicht auf das Papier aufgetragen. Aus Erfahrung weiß der Künstler, wo er große Flächen aufpinseln muss und wo es ein paar hingeworfene Striche tun. Danach wird das Papier belichtet und mit allerlei Chemikalien eingefärbt.

© Foto: Vernon Trent


Mit offenem Mund lauschten die Gäste diesem Teil seiner Ausführungen. Man kann, erklärte der Künstler lächelnd, Filme und Fotopapiere auch mit einer Mischung aus Kaffee, Vitamin C und handelsüblichem Waschmittel entwickeln – ein richtiger Partybrüller in Fotografenkreisen. Trent stellt die fotografischen Emulsionen selbst her, experimentiert mit Farbtönungen seiner Schwarzweißbilder, belichtet mal 20 Minuten in der prallen Mittagssonne, mal drei Minuten im UV-Licht eines handelsüblichen Oberkörperbräuners. So entstehen absolute Unikate: „Jeder Print unterscheidet sich von den anderen, ähnlichen vom gleichen Negativ. Jedes Bild ein Unikat.“  Und zwar in der Regel trotz der chemikalischen und physikalischen Unwägbarkeiten ohne nennenswerten Ausschuss. Was Kollegen Werlein zu dem Ausruf veranlasste: „Du bist nicht zu kopieren! Wer es dennoch versucht, macht sich lächerlich!“



Übrigens fotografiert Vernon Trent am liebsten mit alten Kameras auf Platten oder Planfilm, bisweilen nimmt er sogar Röntgenfilm, wie er in Arztpraxen verwendet wird. Die wertvollen Negative werden dann - sicher vor Chemiespritzern, Fingerabdrücken oder Kratzern - eingescannt und digital im Labor vergrößert – nicht einfach per Drucker geprintet. „Das ist meine Intention: Edeldrucke herzustellen, die immer etwas einmaliges ausstrahlen“, sagt der Künstler mit Überzeugungskraft.                                                                                             vms



Vernon Trent (rechts) im Gespräch mit "Eventmanager" Jens Werlein (Mitte). Foto: A. Wolf


 Weitere Surftipps zur Vernon-Trent-Austellung:


Bildbericht von Vortrag und Vernissage in Plech


Ein aktuelles Interview von Kurt Tauber mit Vernon Trent


Fotoimpressionen vom Aufbau der Ausstellung


Mehr zu Vernon Trent und seinen überwältigenden Fotos hier und hier...


Zwei tolle Texte von Stilpirat Böttcher über Vernon Trent: Nummer 1 und Nummer 2.


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