28.
Juni bis 23. August 2015: Galerie im Treppenhaus |
Till
Mayer: "Die lange Reise"
Fotoausstellung und
Vortrag |
Packende Bilder aus den
Krisengebieten der Welt
Der
Fotoreporter Till Mayer, der in Pegnitz Abi gemacht hat, im
Deutschen Kameramuseum
Plech. Wenn
die Sensationsreporter, die Kriegsfotografen, die quotengeilen
TV-Kamerateams abgereist sind, wenn die Augen der Welt längst
wieder auf andere Katastrophen gerichtet sind, andere
schnelllebige Themen die Nachrichten beherrschen, dann kommt die
Stunde des Till Mayer. Der 43-jährige Journalist des
Obermain-Tagblatts in Lichtenfels, der seine Karriere Ende der
1980er Jahre als Freier Mitarbeiter des Nordbayerischen Kuriers
in Pegnitz gestartet hatte, interessiert sich für die Folgen der
Kriege, der Hungersnöte, der Naturkatastrophen. Vom Sonntag, 28.
Juni, bis Sonntag, 23. August, ist ein Querschnitt seiner besten
Arbeiten aus mehr als 20 Jahren in einer Ausstellung im
Deutschen Kameramuseum in Plech zu sehen. Programmatischer
Titel: „Die lange Reise“.
„Der Fotograf und Autor Till Mayer hebt Kriegsopfer aus dem
Nebel der Anonymität, der sie für gewöhnlich umgibt. Er gibt
ihnen ein Gesicht und hält ihre Geschichten fest – mit
eindringlichen Bildern und Texten." lobt der Münchener Merkur in
einer Besprechung eines der Bücher von Mayer.
Das macht die
Faszination der Fotos aus, wie in der Plecher Ausstellung an
rund 45 Bildern deutlich wird, die eben mehr zeigen als Leid und
Zerstörung. Sie stimmen bei aller Traurigkeit des jeweiligen
Umfelds oft hoffnungsvoll.
Weil eben der Optimismus der porträtierten Kinder und
Jugendlichen trotz ihrer Behinderung durch Beinprothesen und
Verletzungen ansteckend ist. Weil deutlich wird, dass man helfen
kann – und dass geholfen wird. Durch Organisationen wie das Rote
Kreuz zum Beispiel, für das Till Mayer als
Organisationsdelegierter die Welt bereist, oder Handicap
International. Gerade für Handicap International, einer
unabhängigen und unparteiischen Organisation für internationale
Solidarität, die in Armuts-, Ausgrenzungs-, Konflikt- und
Katastrophensituationen eingreift, hat Till Mayer seit 2012
mehrere Ausstellungen konzipiert, die derzeit in der
Bundesrepublik auf Tournee ist und übrigens kostenlos
ausgeliehen werden kann:
www.barriere-zonen.org.
Museumsleiter Kurt Tauber (64) und Till Mayer (43) kennen sich
seit Mitte/Ende der 1980er Jahre, als Till als 16-jähriger
ungestümer Pfadfinder in Pegnitz zusammen mit einigen anderen
Pfadis in voller Montur die Redaktion des Nordbayerischen
Kuriers stürmte und verkündete, man wolle nach Afrika fliegen
und bei einem Entwicklungshilfeprojekt mitmachen. Bäume pflanzen
und so. Tauber organisierte daraus eine KURIER-Spendenaktion und
so kam das nötige Geld für die Pfadis schnell zusammen. Mayer,
geboren in Hausham bei Miesbach, machte in Pegnitz Abitur und
blieb dem KURIER auch in seiner Ersatzdienstzeit treu. Heute
lebt er in Bamberg und arbeitet als Redakteur beim
Obermain-Tagblatt in Lichtenfels.
1993 entstand
für das Rote Kreuz seine erste Reportage aus einem Krisengebiet,
Bosnien. Seither bereiste er zahlreiche Kriegs- und Krisenländer sowie
Katastrophengebiete Afrikas, Asiens und Europas. Seine Aufgabe
als Informationsdelegierter des Internationalen bzw. Deutschen
Roten Kreuzes führte ihn unter anderem auf den Balkan, in die
Türkei, nach Sri Lanka, in den Irak und den Iran.
Ehrenamtlich engagiert er sich unter anderem für bedürftige
Senioren in Lviv (Ukraine). Als freier Fotograf und
Journalist arbeitet er für Spiegel-Online sowie zahlreiche
Zeitungen und Magazine. Seine Fotos werden weltweit in
Ausstellungen gezeigt. Er ist Autor dreier Bildbände: „Not“
(Herausgeber DRK), „Roter Winkel, hartes Leben“ (Verlag Herder)
und „Abseits der Schlachtfelder“ (Erich-Weiss-Verlag).
Auszeichnungen: Coburger Medienpreis 2015 und 2012, Ehrenzeichen
des Deutschen Roten Kreuzes, Höchste Auszeichnung des
Ukrainischen Roten Kreuzes, „Humiroir“ des DRK-Landesverbands
Badisches Rotes Kreuz.
Till Mayer fotografiert übrigens digital und in Farbe, weil
viele Zeitungen und Zeitschriften auf Farbe bestehen. Seine
Fotos stellt er aber oft in Schwarzweiß aus, „weil das die
Bilder entschleunigt und auf das Wesentliche reduziert“, so
Mayer, „gerade in der heutigen Zeit, bei der oft die Verpackung
wichtiger als der Inhalt erscheint, ist das sehr wichtig.“
Till Mayer
(links) erhielt am 21. Mai 2015 den Coburger Medienpreis
2015 für die cross-mediale Ausstellung "Barriere:Zonen" (www.barriere-zonen.org). Foto:
Manuel Stark |
Im
"ausgezeichneten" Deutschen
Kameramuseum in Plech (Kulturförderpreis 2014 des Landkreises
Bayreuth) präsentiert der erneut Ausgezeichnete vom 28. Juni bis 26.
Juli 2015 eine Ausstellung mit dem Titel "Die lange Reise".
Am Sonntag, 28. Juni, wurde die Bilderschau um 14 Uhr mit
einem Vortrag von Till Mayer über seine Arbeit eröffnet.
Siehe
dazu auch unseren Blog.
"Privatführung" durch das Museum: Seinen Kollegen aus guten
alten Tageszeitungszeiten,
Till Mayer (links)
und
Wolfram Murr (Mitte), gab Museumsleiter Tauber nach der
Vernissage spontan eine Führung durch das Deutsche
Kameramuseum. |
Eindrücke von der Plecher Ausstellung
und vom Aufbau der Exhibition
Beispiele für die präsentierten Fotos von
Till Mayer
Eine Auswahl der Veröffentlichungen in den
Medien zu diesem Event
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