Drei
Fotografen, drei Facetten eines Themas |
Kurt Tauber:
Die Berliner Mauer
in
den 1970er und 1980er Jahren |
Die Berliner Mauer
im März 1970, also vor gut 44 Jahren. Der damals 18-jährige
Gymnasiast
klebte dieses
"Panorama" aus zwei 7 x 10-cm-Abzügen zusammen. Aufgenommen
wurden
die
Fotos mit einer Sucherkamera Braun Paxette 35.
Dieses Motiv auf 1300 Pixeln Breite. |
"Wahnsinn!
Wahnsinn! Wahnsinn!" könnte als Motto über der Ausstellung
stehen, die das Deutsche Kameramuseum in Plech mit
den drei Fotografen Herbert Piel (Boppard), Jens Werlein
(Schwäbisch Gmünd) und Kurt Tauber (Plech) kuratierte.
Dazu gibt es Bücher.
Der
Lokaljournalist und Fotograf Kurt Tauber (Bild rechts im zarten Alter
von 18 Jahren)
bereiste 1979 und 1983 privat als "Verlagsangestellter" jeweils
für ein paar Tage auf Verwandtenbesuch die DDR. Bei Ausflügen im
Raum Meiningen - Suhl - Schmalkalden - Eisenach fotografierte er
fleißig und brachte einige hundert Farbdias mit nach Hause (und
animierte damit die Stasi, eine Akte über ihn anzulegen, die er
sich später von der Gauck-Behörde in Kopie zusenden ließ). Das
Haus der Geschichte (hdg) in Bonn kaufte eine Auswahl seiner
Bilder für Ausstellungen zum Thema DDR an.
Jetzt erscheint ein Buch.
In Berlin hielt sich Kurt Tauber erstmals als
18-Jähriger im März 1970 auf Abiturfahrt auf
und fotografierte seine ersten Mauerbilder, die er (Bild oben) irgendwie mit
Schere und UHU zu einem "Panoramafoto", wie man heute sagen
würde, zusammenpfriemelte und in ein Album klebte.
Die Abiturienten
aus Miltenberg am Main nächtigten während ihrer Abiturfahrt
im März 1970
in Massenquartieren
einer Jugendherberge unterhalb der Tribünen des
Olympiastadions. |
Das Foto rechts stammt vom gleichen
Berlin-Aufenthalt im Jahr 1970 und zeigt das Brandenburger
Tor von der Ost-Seite aus - also von der Straße Unter den
Linden.
Auf der Rückfahrt aus Berlin am 21. März 1970
kam der Zug mit den Gymnasiasten aus Miltenberg am Main auch im
Bahnhof Erfurt durch, wo Bundeskanzler Willy Brandt zwei Tage
vorher im Fenster des Erfurter Hofs auf dem Bahnhofsvorplatz den
begeisterten DDR-Bürgern zugewinkt hatte.
Spätere Besuche - dienstlich und privat -
häuften sich ab 1980. Damals entstanden viele Fotos der Berliner
Mauer und auch Aufnahmen in Ost-Berlin.
Sachkundiger Fremdenführer war immer
Kurt Taubers Freund und Journalistenkollege Robert Seifert vom
SFB (heute RBB), der auch die
"Sehenswürdigkeiten" kannte, die nicht von "Mauer-Touristen"
überlaufen waren.
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Bilder aus dieser Zeit - links übrigens eine
Quittung für die "Tagesaufenthaltsgenehmigungs-Gebühr" für
Ost-Berlin - dokumentierten in der
Ausstellung den Ist-Zustand der 80er Jahre, an den sich die westliche Welt schon scheinbar gewöhnt hatte.
1989 - im Frühjahr, also Monate vor dem Mauerfall - zeigte der Pegnitzer
Fotograf bei seiner Ausstellung "Bilder
& Apparate" anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der
Fotografie einige Reportagefotos von der Berliner Mauer. Zum
25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls bekamen diese Aufnahmen
eine neue Aktualität.
Das "Erklärbuch" zur Ausstellung
gibt es hier
Hintergrund zu Taubers Fotos |
Dieses
Foto nahm Kurt Tauber im März 1970 auf der Zugfahrt von
Miltenberg am Main über
Bebra nach
West-Berlin bei der Durchfahrt des Zuges unweit des Bahnhofs
Eisenach auf. Auf
der weißen Tafel
rechts war der programmatische Satz voller unfreiwilliger
Komik zu lesen:
"20 Jahre DDR
zeigen die Zukunft der ganzen Nation". |
Zwei typische
Mauerbilder aus den 1980er Jahren: Links Graffiti auf
West-Berliner Seite,
rechts ein
Wachtürmchen aus Beton mit einer Sicherung gegen
das Überspringen der Mauer
von der Ostseite
her. Im Vordergrund Panzersperren und die letzte Barriere
zum Westen.
Auf der Mauerkrone
oben im Bild ist ein elektrischer Zaun zu sehen. Fotos: Kurt
Tauber |
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