1839 - 2014: 175 Jahre Erfindung der Fotografie


Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2014


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Programm 2014

Fotoausstellung

Blick zurück

Mauer-Buch

Mauer-Poster

 


 Drei Fotografen, drei Facetten eines Themas


 Herbert Piel, Jens Werlein und Kurt Tauber:

 "Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!

 25 Jahre Fall der Berliner Mauer"



Wahnsinn hoch drei! Was der unbekannte DDR-Schildermaler auf diesem Foto von Herbert Piel damit ausdrücken wollte, ist heute Geschichte: Der Mauerfall am 9. November 1989 war in vielerlei Hinsicht und für viele Menschen Wahnsinn. Eine Ausstellung in Plech zeigte diese turbulente Zeit aus drei Blickwinkeln mit Bildern dreier ganz unterschiedlicher Fotografen. Die Ausstellung wanderte vom 3. bis 12. Dezember 2014 ins Landratsamt Bayreuth und ging im Frühjahr 2015 nach Gemünden...


  Hier finden Sie Impressionen von der Vernissage und vom Aufbau der Plecher Ausstellung


  Fotos und Informationen zur Ausstellung im Landratsamt Bayreuth


"Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!" stand als Motto über der Ausstellung, die das Deutsche Kameramuseum in Plech mit den Fotografen Herbert Piel (Boppard), Jens Werlein (Schwäbisch Gmünd) und Kurt Tauber (Plech) veranstaltete. Diese drei Chronisten empfanden das, was sie "damals" sahen und im Bild festhielten, ebenfalls als Wahnsinn - jeder zu seiner Zeit und am jeweiligen Ort. Und interessanterweise einer nach dem anderen...

 Kurt Tauber  

Heute Rentner und Museumsleiter, war Tauber (Bild rechts) damals stellvertretender Redaktionsleiter der Nürnberger Nachrichten für die Bezirksredaktion Pegnitz Er bereiste 1979 und 1982 privat jeweils für ein paar Tage auf Verwandtenbesuch die DDR.

 

Bei Ausflügen im Raum Meiningen - Schmalkalden - Suhl - Eisenach fotografierte er fleißig und brachte einige hundert Farbdias mit nach Hause (und animierte damit die Stasi, eine Akte über ihn anzulegen, die er sich später von der Gauck-Behörde in Kopie zusenden ließ). Das Haus der Geschichte (hdg) in Bonn kaufte eine Auswahl seiner Bilder für Ausstellungen zum Thema DDR an.

 

In Berlin hielt sich Kurt Tauber erstmals als 18-Jähriger im März 1970 auf Abiturfahrt auf und fotografierte seine ersten Mauerbilder. Spätere Besuche - dienstlich und privat - häuften sich ab 1980. Damals entstanden viele Fotos der Berliner Mauer und auch Aufnahmen in Ost-Berlin.

 

Mehr zu den Mauer-Bildern Taubers hier  -  Hintergrund zu den DDR-Reisen Taubers


 Jens Werlein

 

Der selbstständige Fotograf (seit 1982) und Hochschuldozent für Fotografie (seit 1985) in Schwäbisch Gmünd, Jens Werlein (Bild rechts), hörte am 9. November 1989 im Radio und im Fernsehen von den unglaublichen Dingen, die da in Berlin vor sich gingen. Er setzte sich ins Auto und fuhr - nein: raste - quer durch Deutschland nach Berlin, wo er dann die ganze restliche Nacht die turbulenten Szenen an und auf der Mauer mit der Mittelformatkamera festhielt.

 

Werleins Fotos von damals blieben bewusst und voller Absicht viele Jahre seine ganz persönlichen, privaten Erinnerungen an diese denkwürdige Nacht und wurden bisher nie in einer Zeitung oder Zeitschrift veröffentlicht.

 

Zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls zeigte Werlein eine Auswahl in einer Berliner Ausstellung, wo er auch einige Prints in limitierter Auflage anbot. Jetzt, fünf Jahre später, beteiligte sich Jens Werlein, der inzwischen zum harten Kern der Plecher Museumsmacher gehört, mit den damaligen Aufnahmen an der Ausstellung im Deutschen Kameramuseum.

Mehr zu Werleins Mauer-Bilder hier...



 Herbert Piel

 


Der Dritte im Bunde war der bekannte deutsche Fotograf und Bildjournalist Herbert Piel (Bild/geboren 1957) aus Boppard, der unter anderem für internationale Agenturen wie Reuters, Associated Press (ap) und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) sowie als Auftragsfotograf für den Stern, die Bunte und den SPIEGEL gearbeitet hat. Piel ist auch seit Mai 2014 Lehrbeauftragter der neuen "Leica MasterClass" im Bereich Reportage, zunächst in Berlin, München, Frankfurt, Hamburg und Salzburg.

 

Die Themen die er beisteuerte, passen in die oben beschriebene Chronologie. Ob mittlerweile verschwundene Berufsstände wie Korbmacher, Blautonerin, Panflötenbauer in Erfurt, oder auch Reaktionen der ehemaligen DDR-Bürger auf die neu gewonnene "Freiheit", oder offizielle politische Besuche und Begebenheiten wie die zweite Fensterrede Willy Brandts in Erfurt (Bild unten) oder der erste Besuch Hans-Dietrich Genschers in seiner Heimatstadt Weimar - all diese Motive hielt Herbert Piel mit der Kamera fest. Mehr zu Piel und seinen DDR-Fotografien hier...



 Willy Brandt 1990 am Fenster des Hotels Erfurter Hof in Erfurt. © Foto: Herbert Piel

 Dieses Bild gibt es übrigens als handsignierten Print zu kaufen. Infos hier. Ein Exemplar

 befindet sich in der Sammlung des Deutschen Kameramuseums.


Hier finden Sie Fotos von der Vernissage und Impressionen vom Aufbau der Ausstellung


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