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2016 wieder sensationelle Neuzugänge im Museum

Ein kleiner Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr - Auch 2017 wird wieder turbulent:

Workshop Aktfotografie, Lomografien aus New York und Moskau, zweite Fotobörse


Blog rund ums Deutsche Kameramuseum - 31. Dezember 2016


Plech. Am 4. Dezember 2016 wurde das Deutsche Kameramuseum offiziell fünf Jahre alt. Noch kein Jubiläums gewiss, aber in unserer schnelllebigen Zeit schon eine gewisse „Hausnummer“. Inzwischen ist das fototechnische Museum im oberfränkischen 1.300-Seelen-Dorf – nicht zuletzt dank des Internets und der dort veröffentlichten mehr als 4.000 Seiten (!) voller Fotos und Infos - für die Kamerasammler und Fotografen auf der ganzen Welt ein Begriff, was nicht zuletzt auch Besucher aus China, den USA, Schweden, Holland, Tschechien, Polen, Österreich, Italien, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien alleine im zu Ende gehenden Jahr bestätigten. Die ausländischen Fotofreunde kommen teilweise extra angereist und verbringen bei dieser Gelegenheit meist ein paar Tage Urlaub in Plech und in der Fränkischen Schweiz. Oder sie planen Plech ganz gezielt als Station einer größeren Europareise ein. Und dann war da ja noch die Geschichte mit SAT.1 und "Jack the Ripper".


In diesem Jahr hatte das Museum mehr als ein Dutzend Gruppenführungen außerhalb der normalen Öffnungszeiten. Darunter waren zwei Geburtstagsgesellschaften, wobei der Jubilar sich selbst und seinen Freunden einen langgehegten Wunsch erfüllt hat.


Genau so beeindruckend ist die Liste der Spenden und Zustiftungen in 2016: Unmöglich hier alles aufzuführen. Stellvertretend vielleicht vier der größten und bedeutendsten Zugänge alleine aus dem letzten halben Jahr:
 75 exotische Kodak-Balgenkameras von Michael Chevalier
Im Sommer 1987 ging Michael Chevalier aus dem badischen Wehr über den Flohmarkt in Nizza und entdeckte dort an einem der Marktstände eine Kodak-Balgenkamera, die ihm wegen ihres beeindruckenden Aussehens ins Auge stach. Kurz entschlossen kaufte er das edle Stück als Geburtstagsgeschenk für einen Freund, einen engagierten Kamerasammler. Doch dann überlegte es sich Chevalier anders und behielt die Kamera, weil sie gar so schön war. Und damit war der Grundstock für eine inzwischen äußerst ansehnliche Zusammenstellung exotischer Kodak-Balgenkameras gelegt. Denn der Sammler bediente sich fortan eben nicht aus den üblichen heimischen Quellen, sondern trieb sich als Globetrotter gerne auf Flohmärkten im Ausland herum: „Da ich sowohl geschäftlich wie auch privat sehr viele Reisen unternahm - von Moskau über Barcelona, Paris oder Rom bis in nord- und südamerikanische Städte - , hatte ich immer wieder Gelegenheiten, die unterschiedlichsten Flohmärkte zu besuchen und dort nach Kodak-Balgenkameras Ausschau zu halten, die meine Sammlung Jahr für Jahr wachsen ließen. Die größten Sammlererfolge hatte ich allerdings bei Jessops Classic Photographica in London“, berichtet Chevalier. 75 seiner schönsten Exponate, von denen einige nicht einmal in einschlägigen Fachbüchern verzeichnet sind, haben jetzt als Spende den Weg ins Deutschen Kameramuseum nach Plech gefunden. Mehr dazu hier.

Links ein Teil der hochinteressanten Kodak-Neuzugänge im Deutschen Kameramuseum aus der Sammlung Chevalier. Bild rechts: Der Sammler mit dem ersten Exponat, mit dessen Erwerb auf einem Flohmarkt in Nizza im Sommer 1987 alles begann. Fotos: Chevalier/privat


 50 Diaprojektoren und 150 Fotoapparate von Wolfgang Kuttig
Erst seit Ende des vergangenen Jahrhunderts sammelt der Kornwestheimer Wolfgang Kuttig DGPh Diaprojektoren aus aller Welt. Doch im "Museums-Keller" seines Eigenheimes haben sich inzwischen über 1.200 (!) Apparate angesammelt. Etwa 50 doppelte aus seinem Riesenbestand sowie rund 150 seltene Fotoapparate hat er im November 2016 dem Deutschen Kameramuseum in Plech gestiftet und damit unseren Bestand schlagartig vergrößert. Das "DGPh" hinter dem Namen eines Fotobegeisterten bedeutet übrigens, dass er auf Grund seiner Kenntnisse über die und Verdienste um die Fotografie in die illustre "Deutsche Gesellschaft für Photographie" aufgenommen wurde, für die man sich nicht selbst bewerben kann, sondern für die man von anderen Mitglieder vorgeschlagen werden muss. Mehr Infos über diese Zustiftung hier.

Wolfgang Kuttig in seinem "Privatmuseum" in Kornwestheim. Foto: privat

 Drei Linhofs und ein Dutzend teurer Reproobjektive

Dieser Nachlass ist noch gar nicht ganz erfasst, untersucht und „erkennungsdienstlich behandelt“. Die Erbin eines Fotografen aus Wendestein bei Nürnberg hat dem Plecher Museum unter vielem anderem drei tolle Fachkameras überlassen: eine Linhof Technika II 13 x 18, eine Linhof Color 9 x 12 cm, eine Linhof Technika 70 sowie eine Plaubel Peco. Dazu ein Dutzend teurer Großformatobjektive aus der Reprotechnik, darunter als Prunkstück das Schneider-Kreuznach Apo-Artar 1:14/1065 mm! Fotos dazu hier.

Eine der umfangreichsten Zustiftungen des Jahres 2016: vier Fachkameras und ein Dutzend Objektive - unter anderem... Foto: Wolf


 Die Sammlung Hubert Adler aus Neumarkt in der Oberpfalz


An die 500 verschiedene Stücke aus dem vergangenen Jahrhundert umfasste die fotohistorische Sammlung des Neumarkter Fotoenthusiasten Hubert Adler, als dieser am 31. Juli 2016 mit 91 Jahren starb. Die Angehörigen des verstorbenen Sammlers haben damit den letzten Willen ihres Verwandten erfüllt und seine fototechnischen Schätze mit rund 350 Kameras, vielen Objektiven, Blitzgeräten, Balgengeräten, Projektoren, Vergrößerungsgeräten sowie Unmengen an Fachliteratur dem Deutschen Kameramuseum in Plech übereignet. Mehr dazu hier.


Die Polaroid-600-Fachkamera - Punkstück aus der Sammlung Hubert Adler. Foto: Kurt Tauber


  Und dann war da noch SAT.1 und "Jack the Ripper"


Wenn wir über das Deutsche Kameramuseum im Jahr 2016 sprechen, muss die Rede unbedingt auf unsere "Beteiligung" bei der Produktion des SAT.1-Films "Jack the Ripper" kommen. Das Plecher Museum hat rund 50 seiner wertvollen Exponate - von der Studiokamera bis zur Dunkelkammerleuchte, von der Laterna magica bis zur Laborflasche - für einige Wochen der Filmcrew ausgeliehen, die den Gruselfilm in der litauischen Hauptstadt Vilnius im Frühjahr 2016 drehte, und damit die stilgerechten Requisiten geliefert. Alle Infos und viele Fotos hier.


 Blick nach vorne: Was bringt uns das Jahr 2017?


Es gäbe noch viel zu berichten, aber das würde hier zu weit führen. Wer mehr erfahren will, kann vieles in den News 2016 und im Newsblog nachlesen. Also blicken wir nach vorne: Das Jahr 2017 bringt nach der Winterpause zunächst ab Sonntag, 5. Februar, zwei Fotoausstellungen: nochmals "Lost Places" mit Bildern von Matthias Jäckel und neu Udo Meixners "LOMO-Projekt". Weiter geht es am 9. April mit einem eintägigen Workshop "Aktfotografie" mit Pamela Meier und vom 15. bis 18. Juni steigen wieder Plecher Fototage mit Workshops, Ausstellungen und der zweiten großen Plecher Film- und Fotobörse (Sonntag, 18. Juni, 10 bis 15 Uhr) sowie der Vernissage zu Raffaele Horstmanns spektakulärer Fotoausstellung "Drones".


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